Die evangelische Johanneskirche in Leverkusen-Manfort wurde in den Jahren 1953-54 von Otto Bartning erbaut und steht seit 1994 unter Denkmalschutz. Typologisch gehört sie zum Bartningschen Notkirchenprogramm, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg Ge-meinden ein unkomplizierter Kirchenbau in Selbstbauweise ermöglicht werden sollte. Bartning verwirklichte hier ein komplettes kirchengemeindliches Zentrum, das beispielhaft für seine Vorstellungen des Kirchenbaus steht. Nach der Auflösung der Kirchenge-meinde 2018 wird das Ensemble nun behutsam und denkmalgerecht saniert, erweitert und in seine neue Nutzung als Kindertagesstätte überführt. Es wird eine 5-zügige inklusive Kindertagesstätte über zwei Geschoss realisiert. Die externe und interne Erschließung sowie die Außenanlagen sind barrierefrei geplant. Das Kirchenschiff ist der zentrale Ort der KiTa. Geplant ist hier die Erschließung der einzelnen Bereiche, Gruppenräume sowie des in der Apsis befindlichen Mehrzweckraums durch einen Spielflur. Die Gruppenräum sind in den beidseitig eingeschobenen Anbauten, die sich als Holzkuben ins Kirchenschiff erstrecken untergebracht. Im UG sind primär Personal- und Funktionsräume wie Küche untergebracht. Das bautechnische Highlight ist die Luftkissenfolie, die die thermisch notwendigen Rahmenbedingungen für eine KiTa Nutzung ermöglicht oder denkmalschützerische be-denkliche Maßnahmen umsetzen zu müssen. Diese Lösung ermöglicht ein schönes Raumklima, während die Erlebbarkeit des Kirchenraums durch die Transparenz nicht verloren geht.
Grundsätzliches Konzept ist es, den schützenswerten Bestand weitestgehend zu bewahren und ablesbar zu gestalten. Dies
ist der herausragenden Stellung des Denkmals geschuldet. Eingriffe und Ergänzungen behalten den Maßstab, insbesondere
den der Kinder, und kreieren durch die Überlagerung mit dem Kirchenbauwerk spannende Raumsituationen. Die farbliche
Gestaltung der Gruppenräume hält sich zugunsten der Kreativität der Kinder zurück, farbliche Akzente stiften Identität und
Orientierung. Die Ein- und Anbauten bestehen aus Holz, sind wo möglich modular erstellt und rückbaubar. Die Anbauten
definieren sich aufgrund ihrer Formensprache eigenständig, fügen sich jedoch durch Materialität und Farbigkeit in das
Ensemble des bauzeitlichen Gemeindezentrums ein.