Das neue Gebäude ist ein Zeichen für die Erneuerung der Jugendherbergen und ihre Attraktivität. Das Konzept wird durch drei „I“s gekennzeichnet: Internationalität, Integration und Innovation.
International:
Das Gebäude ist eine Europajugendherberge mit Sportprofil, sichtbar sind Themen wie eine Europakarte sowie Informationen zu den Partnerstädten. Die Gestaltung nimmt Einflüsse des Ortes auf und kombiniert sie mit modernen Gestaltungselementen. Innen und außen werden als Gesamterlebnis gedacht: Teile des Gebäudes werden zu Tribünen für das Geschehen auf den Sportanlagen im Außenraum und verschiedene Nutzungen können sowohl innen als auch außen stattfinden.
Integrativ
Besonderes Augenmerk lag auf die mögliche Nutzung durch Menschen mit Beeinträchtigungen. Die neue Jugendherberge ist ein Prototyp eines behindertenfreundlichen Gebäudes, in dem nicht zwischen Behinderten und nicht behinderten Menschen, sondern zwischen hilfsbedürftigen und nicht-hilfsbedürftigen Nutzern unterschieden wird. Entsprechend sind 14 Zimmer im Erdgeschoss rollstuhlfreundlich mit ebenerdigen Duschen, unterfahrbaren Waschbecken, erhöhtem Platzangebot und technischen Hilfsmitteln. Türen, Terrassen, Sport- und Parkplätze sind schwellenlos ausgebildet sowie mit entsprechenden Leitsystemen gestaltet. Das Prinzip der Inklusion wird ebenfalls im Personalkonzept der Jugendherberge, ca. 1/3 der Mitarbeiter haben Beeinträchtigungen, umgesetzt.
Innovativ
Neue räumliche Konfiguration des Gesamtgebäudes und Zimmermodule, Materialeinsatz und Gestaltung, z.B. Integration von Grafiken. Die hybride Holzkonstruktion in Kombination mit Massivbauweise ermöglicht die Nutzung lokaler Materialien und Techniken und kompensiert teilweise den Abbruch des Altbaus.
Als Grundform für das 180 Betten Haus wurde ein „Y“ gewählt, wodurch sich die dazwischenliegenden Bereiche, bestehend aus Grünzonen zum Verweilen und Freiflächen für Sportaktivitäten mit dem Baukörper stark verweben. Das zentrale Atrium dient dabei als Drehscheibe für (digitale) Unterhaltung, Interaktion und Kommunikation ganz nach dem Motto des Jugendherbergswerks „Gemeinschaft erleben“. Das über dem Foyer gelegene Oberlicht bringt Tageslicht in die Lounge, die wiederum entlang der Sitzstufen die Geschoßebenen miteinander verbindet, während horizontale und diagonale Sichtbeziehungen den Besucher durch das Gebäude leiten. Im Obergeschoss befinden sich neben dem Seminarbereich Event- und Familienzimmer sowie Terrassenflächen die einen direkten Zugang zu den Grün- und Sportflächen der Erdgeschosszone zulassen.