Das Einfamilienhaus in der Katzengasse 18 befindet sich im linksrheinischen Ortsteil Köln Niehl. In einer reinen Wohnlage nördlich des Niehler Hafens, etwa 6,5 km vom Zentrum der Stadt Köln entfernt.
Die Katzengasse mit Ihren kleinen Grundstücken ist eine sehr schmale Straße ohne Gehsteige im ehemaligen Bauern und Fischerdorf Niehl.
Das städtebauliche Umfeld des Hauses Katzengasse 18 erscheint sehr heterogen. Mehr zufällig gewachsen als geplant. Dieser Eindruck entsteht durch die unterschiedlichen Geschosshöhen und
Dachformen, durch giebelständige und traufständige Häuser und die unregelmäßigen Häuserfluchten, die die Entstehungsgeschichte der ursprünglichen „dörflichen Struktur“ widerspiegeln. In der unmittelbaren Umgebung finden sich flach gedeckte Häuser, eingeschossige Nebengebäude mit Pultdächern, Häuser mit Walmdächern und Satteldachhäuser.
Fünfzehn wesentliche Thesen zum Entwurf des Neubau
Dem Entwurf des Hauses geht die Überzeugung voraus, dass ein architektonischer Entwurf nur so gut sein kann, wie die Fragestellung auf die er versucht eine Antwort zu formulieren oder eben nur so gut wie die vorangestellten Thesen, die sich aus den Fragen ableiten lassen.
1.
Das neue Satteldachhaus mit geringen Wohnfläche soll trotz kleiner Räume eine großzügige Raumwirkung entfalten.
2.
Dem Gebäude sollen unterschiedliche, spezifische Raumerfahrungen eingeschrieben werden.
3.
Es sollen Raumabsichten konzipiert werden, die das Haus für eine Familie auch zu einem Zuhause und einem Platz in der Welt werden lassen der Sie täglich berührt und inspiriert.
4.
Das Gebäude soll mit den ureigenen Mitteln der Disziplin Architektur so entwickelt werden, dass sich in ihm eine Sphäre des Metaphysischen entfalten kann.
5.
Durch den Entwurf soll trotz einer radikal einfachen Kubatur des Wohnhauses eine hohe räumliche Komplexität entstehen.
6.
Der Entwurf zielt darauf ab ein stimmiges Verhältnis von Eindeutigkeit und Ambivalenz von Raumgrenzen und Raumkonturen innerhalb des Gebäudeorganismus zu finden um damit einer übergeordneten Gebäudeidee Rechnung zu tragen.
7.
Eine gebräuchliche Form eines Hauses wie es vielleicht ein Kind zeichnen würde soll mit räumlichen Elementen überlagert und angereichert werden, so dass aus dem Einfachen und Gewöhnlichen etwas Tiefsinniges entsteht.
8.
Im Zusammenhang mit der Wohnküche als Lebensmittelpunkt der Familie im Haus soll Monumentalität in einem positiven Sinn zum architektonischen Thema werden.
Diese soll sowohl im Inneren als Raumeindruck als auch im Äußeren als Ausdruck des Baukörpers zur Wirkung gebracht werden.
9.
Im Erdgeschoss mit den öffentlichen Räumen der Familie soll eine Raumsequenz gestaltet werden, die zwei antithetische Räume miteinander verbindet und den jeweils vorgelagerten Außenraum mit einbezieht.
Das Ziel ist eine Raumfolge, die eine unverwechselbare und spannende Raumwirkung erzeugt und die mehr ist als die Summe ihrer Einzelteile.
10.
Die Beziehungen und Wechselwirkungen der angebotenen Räume untereinander sind von allerhöchster Bedeutung und müssen absichtsvoll gestaltet werden.
11.
Der Entwurf soll das Haus als eine zusammenhängende Ganzheit begreifen. Er soll sich einem System und einer übergeordneten Gebäudeidee unterwerfen. Im Idealfall verweist alles auf alles und es kann nichts hinzugefügt und nichts weggenommen werden, da alles seinen richtigen Platz gefunden hat.
12.
Dem Entwurf liegt ein reduzierter Materialkanon zu Grunde mit der Intention die Räume zu Gunsten der übergeordneten Idee auf das Wesentliche zu reduzieren.
13.
Der Entwurf soll sich nicht auf Bedeutungen oder Symbole berufen die außerhalb der Disziplin Architektur verortet sind.
Es geht in keiner Weise um semantischen Konnotationen, sondern ausschließlich um reine Architektur.
14.
Das Leitbild für den Entwurf ist eine Schatzkammer voll inspirierender Räumen. Sie sollen einerseits den eigenen Lebensentwurf im Hausentwurf widerspiegeln und andererseits an kollektive Raumerfahrungen anknüpfen.
15.
Die klaren Proportionen der gesamten baulichen Anlage, der Räume im Einzelnen bis hin zu Öffnungen und Baugliedern sind absichtsvoll zu gestalten und werden in den Dienst der räumlichen Wirkung gestellt.