Der Neubau der Kita wurde in Holzbauweise und mit zwei Geschossen ausgeführt: Alle Gruppenräume und die Küche der Einrichtung liegen in der Eingangsebene. Darüber befinden sich ein Mehrzweckraum, Nebenräumen für das Personal sowie vor allem eine große Dachterrasse, die zusammen mit dem nahegelegenen Spielplatz als Außenspielfläche genutzt werden soll. Auf diese Weise entsteht trotz der engen Voraussetzungen eine moderne Kita mit genug Raum für 88 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren.
Bei Planern und ausführender Holzbaufirma standen neben den Kosten vor allem die Nachhaltigkeit des Gebäudes im Vordergrund. Die gewählte Konstruktion aus Holz erlaubt, das Gebäude als 100 % wiederverwendbar zu errichten. Nach der Nutzungsphase kann es problemlos demontiert werden und an anderer Stelle wieder zusammengesetzt werden. Ein weiterer Vorteil der Holzbauweise liegt darin, dass das Tragwerk der Tiefgarage die Last des neuen Gebäudes ohne zusätzliche Verstärkungsmaßnahmen aufnehmen kann.
Den langgestreckten Baukörper umspannt eine äußere Hülle, die optisch in einzelne Teilflächen zerlegt ist. So entstehen kleinere und für die Kinder leicht wiedererkennbare Gebäudesegmente. Die flächige grafische Gestaltung mit waagerechten, senkrechten und schrägen Linien erzeugt einen plastischen, fast kubistischen Eindruck, obwohl die Fassade hauptsächlich in einer Ebene ausgeführt wird. Lediglich der Mehrzweckraum kragt als Baukörper über das Erdgeschoss. Im Obergeschoss reicht die Außenhaut über die Höhe der notwendigen Absturzsicherung der Dachterrasse hinaus, sodass ein von einem großen Schattendach geschütztes Außenspielzimmer mit hoher Qualität entsteht. Der gezackte Verlauf der Attika erlaubt den Kindern spannende Ausblicke auf die Nachbarbebauung und unterstützt von außen die grafische Wirkung der Teilflächen der Fassade.
Als Material für die Fassade wurden massive Holzprofile aus nordischer Fichte ausgewählt. Das Holz wurde mit einer kristallgrauen Lasur vorbehandelt, um einen einheitlichen Verwitterungsprozess vorwegzunehmen. Der natürliche Baustoff bildet einen reizvollen, haptisch erlebnisreichen Kontrast in der urbanen Umgebung des Bankenviertels und signalisiert die besondere Funktion des Gebäudes. Das Holz wird mit offenen Fugen in zwei verschiedenen Profilbreiten verlegt, wobei die Fugenbreiten in jeder Teilfläche variieren. So entsteht eine Fassade, die eigentlich monochrom ist, aber spannende, Hell-Dunkeleffekte aufweist, die mit dem Tageslicht und dem Blickwinkel immer wieder neu interagieren und zudem den optischen Raumeindruck des Gebäudes spielerisch verfremden.