Kirchenstandort Witzhelden

Hauptstraße 2a, 42799 Leichlingen (Rheinland)

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Kastner Pichler Schorn Architekten BDA


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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Veranstaltungsbauten

Objektart

Gemeindezentren

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

06.2025

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
2.451 m³
Nutzfläche
462 m²
Grundstücksgröße
547 m²

Verwendete Heizenergie

Primär
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundär
Solarthermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
110 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
53 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
20 kWh/(m²a)

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
PROJEKTBESCHREIBUNG

Wie ist das Projekt städtebaulich / räumlich eingebunden?
Die Architektur des neuen Gemeindezentrums fügt sich behutsam in das historische Ensemble ein, indem sie vorhandene Gestaltungsmerkmale und Materialien aufgreift und neu interpretiert. Die Besonderheit des Grundstücks liegt neben dem historischen Kontext in seinem Südhang. Hierauf reagiert der Baukörper mit einer komplexen Geometrie, die dem Hang folgt.
Der Neubau schafft, gemeinsam mit dem Kirchgebäude und dem kernsanierten Fachwerk-Pfarrhaus, ein Ensemble.
Durch die Situierung des Baukörpers unter geschickter Ausnutzung der Topografie werden differenziert nutzbare Freiräume auf zwei Ebenen geschaffen.
Es wird ein Gesamtkonzept entwickelt, indem die Nutzungsbereiche:​ „Kirche“, „Gemeindeleben“, „Kinder- und Jugendarbeit“ und „Verwaltung“ baulich eng verwoben werden


Welches sind Ihre konstruktiven Leitdetails, die das architektonische Konzept am deutlichsten darlegen? An welchen Stellen werden diese deutlich sichtbar?
Der Naturstein in den Fassaden wurden möglichst homogen ohne sichtbaren Öffnungsstürze hergestellt, um die Zugehörigkeit zur Kirche möglichst zu stärken. Auch die Verlegeart wurde aus diesem Grund der Kirche angeglichen.

Welche baulichen und gestalterische Maßnahmen wurden für eine lange Lebensdauer, bzw. eine kreislauffähige Nutzung des Gebäudes vorgenommen?
Es wurde so weit wie möglich auf bituminöse Abdichtungen verzichtet und mit einer weißen Wanne zur Abdichtung des Gartengeschosses gearbeitet. Zudem wurde ortstypische  Grauwacke als Fassadenverkleidung verwandt. Bei den Außenanlagen wurde Grauwacke der Stützmauern weitestgehend wiederverwendet.

Wie drückt sich die Philosophie Ihres Büros in der Planung aus? Und wie zeigt sich diese im vorliegenden Projekt?
Unser Interesse gilt dem für Menschen geschaffenen Raum, unabhängig von Typologie und Maßstab. Architektur gestalten bedeutet Lebensräume schaffen. Orte und Gebäude können Menschen auf einer tiefen Ebene berühren. Wir erkennen darin die Möglichkeit, eine inspirierende Atmosphäre und Raum für persönliche Entfaltung zu entwickeln, der nachhaltig prägt. In unseren kollaborativen Entwurfsprozessen folgen wir weder einer streng formulierten Architekturphilosophie, noch beschränken wir uns auf eine spezifische Vorgehensweise. Hinter jedem Entwurf steht ein eigener Kontext und eine individuelle Geschichte. Die Dualität von Ort und Programm stellt dabei für uns die Basis jeder Aufgabe dar. Jeder Kontext, 
ob landschaftlich oder gebaut, bietet offene Möglichkeiten und versteckte Potenziale:​ Die Inspiration für das Neue liegt im Vorhandenen. Gleichzeitig lassen sich durch die kritische Analyse des spezifischen Programms und der jeweiligen Aufgabenstellung unentdeckte Synergien finden. 
Auf diese Weise begegnen wir mit Sensibilität der Suche nach Konstruktion und Material. Ohne den wirtschaftlichen Aspekt zu vernachlässigen, bildet unser Streben nach Nachhaltigkeit, Ästhetik und Angemessenheit die Grundlage für einen maßgeschneiderten Lösungsansatz. Am Ende entstehen Orte und Gebäude der Interaktion und Identität – ein harmonischer Dreiklang aus Mensch, Natur und Architektur. Hier ist eine Gesamtheit aus Alt und Neu entstanden in sehr verwobenen Form.

Gab es eine fachplanerische Zusammenarbeit, die Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist? Wenn ja, warum und wo zeigt sich diese?
Stern Landschaften hat es geschafft, das Gebäude in geschickter Weise mit dem Außenraum zu verbinden. Das Gebäude mit einem Straßen-Geschoss und einem darunter liegendem Garten-Geschoss orientiert sich auf zwei topografischen, zugleich freiraumtypologischen Ebenen:​ Platz (Straßengeschoss) und Garten (Gartengeschoss).
Auf der Platzebene sieht der Entwurf die erstmals rollstuhlgerechte Einbindung des Marktplatzes und somit die Herstellung einer durchgehenden Platzfläche, um die Kirche herum bis zum neuen Gemeindehaus und zum Pfarrhaus, vor.Während der mit historischen Gebäuden eingefasste, städtische Marktplatz, bis auf die
prominent positionierte Bestandslinde, frei von Vegetation bleibt, belegt eine begrünte Fläche den Platzteil zwischen Kirche und neuem Gemeindehaus und schafft eine blühende Mitte.
Der Bodenbelag des neuen grünen Platzes aus Naturstein in Segmentbögen, stellt die Kontinuität zum Marktplatz her. Die Wegeverbindung zwischen der Kirche und dem neuen Gemeindehaus sowie der Weg zum Pfarrhaus (über den Parkweg) sind erstmals barrierefrei und kurz.
Eine Bruchsteinmauer aus Grauwacke mit platzseitig integrierter Sitzbank, fasst den Platz straßenseitig und stärkt die städtebauliche Wirkung der freistehenden Kirche.
Das Thema des Sockels der Kirche aus Grauwacke-Bruchstein wird mit der Höhe der Maueraufgenommen.
Der wunderbare Ausblick von der Sitzbank in Richtung Süden, über die Fachwerkhäuser
Witzheldens hinweg ins Eifgenbachtal, bindet den Platz landschaftlich in seine Umgebung ein.
Während der Platz auf Straßenebene mit seinem Natursteinpflaster und repräsentativen Charakter einen „harten“ Platz formuliert, bildet die Gartenebene eine „weiche“ Ebene.
Statt Naturstein ist hier der Bodenbelag aus wassergebundener Wegedecke hergestellt.
Mit der Rasenfläche und Spielmöglichkeiten für Kinder stellt dies die informelle, vom motorisierten Verkehr weitgehend abgekoppelte Ebene dar. Die Gruppenräume im Gartengeschoss sind nach Süden hin orientiert.


Welche programmatischen Anforderungen bestanden an das Projekt? Wie wurden diese umgesetzt und wurde auf eine bestimmte Rauminszenierung besonderer Wert gelegt?
Zum einen war eine rollstuhlgerechte Erreichbarkeit aller Räume gefordert, zum anderen eine Wandelbarkeit der Grundrisse, um Raum zu sparen. Im Neubau wurde ein Aufzug eingebaut, so war die interne Barrierefreiheit erreicht. Im Außenraum war dieses Ziel weitaus größerer Herausforderungen ausgesetzt. Daher wurde ein neuer Platz auf dem Gartengeschoss erstellt und ein neuer Weg auf gleicher Ebene zum Seiteneingang der Kirche. Von hier wurde auch das bestehende Pfarrhaus mit einer Rampe angebunden. Alle Gebäude der Gemeinde konnten so rollstuhlgerecht verbunden werden. Das Straßengeschoss wurde mit mobilen Trennwänden ausgestattet. Der aktuelle Nutzungsbedarf, sowie auch alle zukünftigen neuen Handlungsfelder der Gemeindearbeit, finden im neuen Gemeindezentrum ihr neues Zuhause. Das Gebäude ist so konzipiert, dass die einzelnen Raumzonen wie Gemeindesäle und Gruppenräume etc. multifunktional gedacht sind und sich leicht veränderten Anforderungen anpassen lassen.
 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Welche Rolle spielt die Materialität im realisierten Projekt? Und welche Entscheidungen führten zur finalen Materialauswahl?
Die Materialien für die Außenanlagen und das neue Gemeindezentrum wurden in Hinblick auf die Integration in das denkmalgeschützte Ensemble ausgewählt. Das Bergische Bauen ist durch den bergischen Dreiklang der Fachwerkhäuser Schwarz-weiss-grün geprägt, wie auch hier in historischen Ortskern Witzhelden. Sonderbauten wurden seit je her mit ortsansässigen Natursteinmaterialien hergestellt, um den Stellenwert hervorzuheben, oder Beständigkeit auszudrücken. So auch in diesem Projekt:​ Die Kirche wird mit dem neuen grünen Platz und dem Gemeindezentrum über die Materialwahl Grauwacke  zu einer Gesamtheit verbunden. Die Fassaden des neuen Gemeindezentrums bestehen aus der ortstypischen, heimischen Grauwacke, aus der auch die Kirche errichtet wurde. Die Grauwacke wird, in Variation zu den Wänden der Kirche, im Sturzbereich von Fenstern und Türen maschinell gespalten, zu geometrischen Quadern geschnitten und zu Stürzen gefügt. Auf diese Stürze wird die polygonal gebrochene Grauwacke vor einer Kerndämmung aufgemauert

VERBAUTE PRODUKTE

Fliesen


Verglasungen
Ipasol


Zinkdachdeckungen


Fenster

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

Kastner Pichler Schorn Architekten BDA

Im Stavenhof 20

50668 Köln

Tel. +49(0)221 732960-10

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ingenieurgesellschaft Horz & Ladewig GmbH

Minoritenstr. 9-11

50667 Köln

Tel. +49 221 9259630

Fachplanung: Bauphysik

ISRW Klapdor GmbH

Kalkumer Str. 173

40468 Düsseldorf

Tel. +49 211 4185560

Fachplanung: Gebäudetechnik

IPROconsult GmbH Niederlassung Rheinland

Dockweilerstr. 13

54550 Daun

Tel. +49 6592 9573-90

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