Die alternierende Anordnung der Gebäude reagiert sowohl auf die umgebende Bebauung als auch auf den vorhandenen Baumbestand. Mit dem Bau der Tiefgarage konnte auf oberirdische Stellplätze weitestgehend verzichtet. Der Hofraum kann als vielfältig zonierter Freiraum genutzt werden.
Die Wahl der Hybrid-Bauweise ermöglichte Einsparungen: an Zeit durch Vorfertigung der Fassadenelemente, an Kosten durch die industrielle Fertigung der Außenwände im Abbundzentrum statt Maurer- und Putzer-Handwerk auf der Baustelle und an Fläche durch die geringere Bruttofläche mittels schlankerer Außenwände. Die Errichtung der Tiefgarage erfolgte auch auf Grund der notwendigen Auskofferung des Erdreichs und ermöglichte eine kostengünstige Flachgründung.
Die Gebäude sind nach Kfw-55-Standard errichtet, so dass der Wärmeenergiebedarf wirksam begrenzt wird. Als Energieträger für Heizung und Warmwasser dient Fernwärme, die über das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung im nahe gelegenen Kraftwerk des städtischen Energielieferanten erzeugt wird und sich durch einen hervorragenden Primärenergiefaktor auszeichnet. Das anfallende Regenwasser wird in einer Zisterne im Hofbereich gesammelt und wird für Bewässerung und Kühlung des Hofes genutzt.
Der städtebauliche Entwurf orientiert sich in Überbauungsgrad und Bebauungshöhe an den benachbarten Wohnbebauungen. Die Gebäude stehen in einem orthogonalen Raster und sind um einen länglichen Innenhof gruppiert. In Größe und Kubatur schafft die Wohnanlage einen Bezug sowohl zu den nördlich und östlich angrenzenden Zeilenbauten als auch zur südlich gelegenen kleinteiligen Gebäudestruktur.
Der vorhandene Großbaumbestand konnte durch geschickte Setzung der Gebäude und Tiefgarage überwiegend erhalten bleiben. Der Freiraum im Inneren der Anlage ist frei von Straßen und Stellplätzen; Stichwege dienen als Feuerwehrzufahrten. Der Freiraum ist klar zoniert: der Bereich um die Gebäude als zugeordnete Mietergärten, der Innenbereich beinhaltet verschiedene Nutzungsbereiche wie Kinderspiel- und Grillplatz, Flächen für Urban Gardening und sportliche Betätigung.
Die Neubauten mit ihrem Wohnungsmix und der Struktur der Wohnanlage werden breite Bevölkerungsgruppen als Mieter (Genossen) angesprochen. Sämtliche Wohnungen besitzen zugeordnete Außenräume. Der mit der Genossenschaft verbundene Gemeinschaftsgedanke hat im zentralen Freiraum seinen Ort und lädt zur gemeinsamen Nutzung von Kinderspiel- und Grillplatz, Flächen für Urban Gardening und sportliche Betätigung ein und dient der Unterstützung des Gemeinschaftsgedankens.
Die gewählte Hybrid-Bauweise ermöglichte die externe und wettergeschützte Vorfertigung der Außenwände parallel zur Errichtung des Rohbaus. Damit konnten Zeit und Kosten eingespart werden. Nach Abschluss der Rohbauarbeiten wurden die fertig vormontierten Elemente vor Ort in kurzer Zeit zusammengefügt. Auf die Stellung von Gerüsten konnte verzichtet werden. Die Schließung der Fugen erfolgte mit Hubsteiger, die Dacharbeiten über Sicherungen auf dem Dach.