Geplant wurde eine Kindertagesstätte mit 6 Regelgruppen und einer Zusatzgruppe. Diese 7 Gruppen sind für einen Betrieb mit bis zu 150 Kindern ausgelegt, beziehungsweise inkl. der Nachmittagsgruppe sogar bis zu 166 Kinder.
Architekturidee:
Viele werden sich die Frage stellen, ob beim Gebäude der Bauhausstil umgesetzt wurde. Dies ist nicht einfach zu beantworten. Tendenziell wurden die Grundsätze des Bauhausstils beachtet, aber auch modern interpretiert und verändert. Die betrifft besonders die Aspekte Form, Anordnung, Klarheit, Farbgebung und das Farbkonzept.
Form follows function hat nicht nur etwas mit einer Architekturphilosophie zu tun, sondern begründet sich auch in neuzeitlich notwendiger Energieeffizienz von Gebäuden und der Gebäudehülle. Das kompakte Bauen ist das grundlegende Ziel der Planung, und wird durch das Verhältnis von Außenfläche zu Bauvolumen (A/V-Verhältnis) definiert. Diese Umsetzung ist durchaus mit dem Bauhausstil vereinbar.
Dementsprechend sollte eine zeitgemäße Übertragung form follows function and energy lauten.
Fazit:
Meiner architektonischen Auffassung nach ist es erstrebenswert eine Architektur zu schaffen, die durch viele Blickbezüge, Details und unterschiedliche entstehende Flächen dem Betrachter auch bei mehrmaligem Begehen ein Gebäudes, neue Eindrücke und Erlebnisse ermöglicht, die zuvor nicht wahrgenommen wurden. Architektur sollte ein besonderes Erlebnis bedeuten.
Der Mehrwert detailreicher und gutdurchdachter Lösungen wird oftmals in der Vorplanung abgetan und nicht ausreichend bedacht. Bei der Entwicklung meiner Entwurfskonzepte suche ich daher nach Lösungen detailreiche und wirtschaftliche Lösungen hervorzubringen, die das Gebäude für den Betrachter erlebnisreich und lebhaft machen. Ein weiterer entwurfsbestimmender Faktor ist auch immer die Energieeffizienz. Diese ist zunehmend wichtig und daher prägend bei der Baukörperentwicklung, sowie für die Wahl der Baumaterialien, Anlagenkomponenten und eingesetzten Energieträger.
Klare und lineare Baukörper erleichtern dem Betrachter bei der Wahrnehmung das Verständnis für das Gebäude. Auch die Nutzung wird dadurch leichter ablesbar.
Ganz nach dem Motto form follows function und somit die Form folgt der Funktion.
Fassade:
Das WDVS wurde in zwei unterschiedlichen Putzarten (2K und Besenstrich) ausgeführt und findet sich in 11 verwendeten verschiedenen Farbtönen in der Außengestaltung des Gebäudes wieder.
Der mittlere Bereich wurde dabei in einem grauen Farbton mit einem Glattputz und Besenstrich-Dekorstreifen ausgeführt. Zwei herausgezogene Baukörperbereiche (nordöstlicher und südöstlicher Erker) im Obergeschoss wurden mit Aquapaneelen der Firma Knauf und einem farbigen Kunstteppich der Firma Tisca erhalten. Deutschlandweit ist dies die erste Ausführung dieses Materials an einer Fassade, da der Kunstteppich in der eigentlichen Anwendung als begehbarer Außenteppich ausgeführt wird. Dieses besondere Material stellt einen Eyecatcher des Gebäudes dar, und wirkt durch die komplette Ummantelung des Bereiches wie ein Teppichkubus.
Farben:
Durch die Verwendung mehrerer Farben können die Besonderheiten und Differenzierungen des Baukörpers zusätzlich unterstrichen werden. Dies erleichtert zudem das Verstehen des Baukörpers und dessen Anordnung, sowie die einzelnen Zugehörigkeiten. Durch die Kombination unbunter Farben, wie Schwarz, Weiß und Grautöne, mit bunten Farben können die Rauminnenwirkungen und Baukörperaußenwirkungen unterstrichen werden. Durch den Einsatz natürlicher und naturbelassender Materialien, wie den sichtbaren Holzkonstruktionen, Holzfaserplatten und der Sichtbetondecke, erhalten die Farben zusätzlichen Raum und können besser wirken.