In der Fassadengestaltung wird die entwickelte Strategie des Nachbildes angewendet. Bei langer Betrachtung eines Objektes wird beim Schließen des Auges ein Phantombild auf der Netzhaut erzeugt. Dieses unscharfe Bild verblasst nach einiger Zeit. Bei jeder Rekonstruktion, wie beispielsweise auch bei der Dom Römer Bebauung in Frankfurt, wird lediglich ein Bild einer Vergangenheit erzeugt, die umso unschärfer wird umso näher man sie betrachtet. Die Putzfassade lässt so das Fachwerk des Ursprungsbaus als „Nachbild“ durch eine maschinelle Fräsung wiederauferstehen, welche erst im Licht als Schattenriss erkennbar wird.
Diese Reminiszenz an das alte Gebäude stellt einen subtilen und zeitgemäßen Umgang mit dem Genius Loci und mit dem Thema Rekonstruktion dar. Für die Umsetzung in Putz entdeckte Franken Architekten StoDeco Plan, eine Granulatplatte des Putzspezialisten Sto, das dieser für die Rekonstruktion historischer Zierelemente und Leisten von Putzfassaden anbietet.Das Nachbild des historisch unter Putz verborgenen unsichtbaren Fachwerkes wird nur durch den Schattenwurf der Keilnut sichtbar und wechselt je nach Lichtstand über den Tag hinweg sein Erscheinungsbild.