Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen gaben einem Klinikneubau den Vorzug gegenüber einer Sanierung des Bestands aus den siebziger Jahren. Nach der Aufnahme in das Krankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern erfolgte der Startschuss für den Neubau eines ressourcenschonenden und patientenorientierten Klinikums.
Im Nordwesten des Altbaus gelegen präsentiert sich der Neubau als neue Landmarke Lichtenfels. Zwei versetzte Gebäudekuben charakterisieren den viergeschossigen Neubau. In die Topographie eingebettete Flachbauten treten im Südwesten und Nordosten ein- und zweigeschossig hervor. Zwei große Innenhöfe unterbrechen die beiden Baukörper und sorgen für viel Tageslicht im Inneren. Helle Fassadenflächen aus Naturstein werden durch horizontale Fensterbänder gegliedert. Farblich akzentuierte Photovoltaikelemente sorgen für ein lebhaftes Fassadenspiel und repräsentieren zugleich das Leitkonzept „Green Hospital", für das im Rahmen der Initiative „Aufbruch Bayern" zusätzliche Fördermittel zu Verfügung gestellt wurden.
Über einen Vorplatz auf der Südwest-Seite erreicht man den Haupteingang. Von hier gelangt der Besucher in eine lichte Eingangshalle zwischen den beiden Baukörpern. Die Halle fungiert als zentraler Verteiler zu allgemeinen Servicebereichen sowie den Untersuchungs-, Behandlungs- und Pflegebereichen in den weiteren Ebenen. Während die Diagnostik mit Notfallaufnahme und Ambulanzen im Erdgeschoss angeordnet sind, stellt das erste Geschoss die anbindende interdisziplinäre Eingriffsebene dar. Hier befinden sich das OP-Zentrum, ein Herzkathetermessplatz, Endoskopie, Intensiv- und Entbindungsbereiche, aber auch Verwaltungsräume. In den beiden darüber liegenden Geschossen sind die Pflegebereiche angesiedelt. Je Kubus gruppieren sich jeweils zwei Stationen auf einer Ebene um den Innenhof, so dass in der Pflegeorganisation eine hohe Flexibilität besteht. An der Außenseite liegen die Bettenzimmer, die den Patienten Individualität und Intimität in Kombination mit einem weiten Blick über den Klinikpark und die Tallandschaft bis hin zu Kloster Banz gewähren.
Ende 2022 wurde das Projekt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen zertifiziert und mit dem höchstmöglichen DGNB-Siegel in Platin ausgezeichnet.