Eine neu geschaffene Klinikallee sorgt für eine klare, lineare Erschließungsstruktur von der südlichen bis zur nördlichen Grundstücksgrenze und ordnet das Gelände in Alt- und Neubauten. Unter der Klinikallee liegt unterirdisch der Wirtschaftshof, über den die gesamte Logistik des Neubaus abgewickelt wird.
Das Innere des Neubaus wird über eine Magistrale erschlossen, an der sämtliche Wartebereiche und Leitstellen, aber auch die vertikalen Erschließungen in die oberen Stockwerke liegen. Diese parallel zur Klinikallee verlaufende innere Erschließung gliedert das Gebäude und bietet für die Zukunft eine Möglichkeit zur Erweiterung des Baukörpers. Patchworkartig eingestreute Lichthöfe versorgen fast alle Räume mit viel Tageslicht.
Im Krankenhaus der Schwerpunktversorgung kümmern sich rund 700 Ärzte und Pfl egekräfte in insgesamt zwölf Fachabteilungen um die Patienten. Das Erdgeschoss des Neubaus wurde als zentrale Untersuchungsebene gestaltet.
Hier befinden sich die ambulanten Behandlungsbereiche: Dazu zählt die Notaufnahme sowie ein neuartiges interdisziplinäres Aufnahme- und Untersuchungszentrum. Im ersten Obergeschoss sind alle Behandlungen, die eine Narkose benötigen, gebündelt. Darüber hinaus wurde eine räumliche Zusammenführung der interventionellen und operativen Behandlungsformen auf einer Etage erreicht. Ehemals getrennt arbeitende Fachabteilungen erzielen mit der gemeinsamen Arbeit in einem Raum hohe Synergieeffekte.
Eine Nutzer-Befragung im Vorfeld des Plangutachtens lieferte frühzeitig die Prinzipien für den Neubau am Standort Siloah: Interdisziplinär, flexibel und prozessorientiert wünschten es sich die Ärzte, Pfl egekräfte sowie Mitarbeiter. Das Ergebnis ist ein klar strukturiertes Klinikgelände mit innovativem Gestaltungskonzept im Neubau, für welches die a|sh architekten 2012 mit dem AIT Healthcare Application Award ausgezeichnet wurden.
Architekt Torsten Petroschka zum Konzept und seiner Umsetzung:
"Das Planen von Bauten des Gesundheitswesens gehört sicher zu den anspruchsvollsten Aufgaben eines Architekten. Nur wenn es gelingt, interdisziplinär mit allen gemeinsam an einem Strang zu ziehen, glückt ein auf lange Sicht gutes Projekt. Die Anforderungen ändern sich ständig: Hier gilt es, immer up to date zu sein und auf die Wünsche des Bauherrn und der Nutzer gleichermaßen einzugehen."