Kath. Kneipp - Kinderhaus St. Johannes, Walting
Der neue Kindergarten wurde 2020 errichtet. Bis zu 87 Kinder in einer Krippengruppe und in drei Regelgruppen können in dem Kinderhaus betreut werden. Das Gebäude wurde als selbstbewusstes Ensemble entworfen. Der städtebaulich wahrnehmbare Rahmen wurde dabei unterschiedlich bespielt und bildet eine maßstäbliche Kinderwelt in einem heterogenen und in der Entwicklung befindlichen Gebiet. Die vorhandenen Strukturen der Schule mit Sportplatz werden nun durch das Cluster des Kindergartens ergänzt. Der Neubau wurde „flächig“ als eingeschossiges Gebäudeensemble entwickelt. Aus allen Räumen kann ebenerdig ins Freie gegangen werden.
Die innere Gebäudestruktur entwickelt sich von einem Eingangspodest im Süden in Richtung Norden, wobei die Gruppenräume zum geschützten Innenhof hin angeordnet sind. In der Nähe des Eingangs sind der Gemeindesaal, der Mehrzweckraum und die Krippe positioniert. Der Mehrzweckraum kann entsprechend der Nutzung in das Foyer erweitert werden, der Sitzungssaal kann separat erschlossen werden.
Auf der Ostseite des Kindergartens werden die einzelnen Gruppenräume erschlossen. Aufgrund der Topografie ist der Erschließungsgang gegenüber dem angrenzenden Gelände erhaben. Große Sitzfenster bringen viel Licht ins Gebäude und erlauben gleichzeitig eine gute Orientierung und Ausblick auf Sportplatz und Schulgelände. Die Sitzfenster und die Komposition der Gruppenräume mit Spielgalerien geben dem Gebäude intern und extern einen maßstäblichen Rhythmus, der gleichzeitig identitätsstiftend wirkt. Diese Struktur wird konsequent in den Freibereich weitergeführt. Holzstege und Wasserflächen gliedern den Außenbereich. Es entstanden unterschiedliche Aktionsflächen mit unterschiedlichen Belägen, die den pädagogischen Ansatz unterstützen. Der gebaute „Rahmen“ auf der Westseite des Kindergartens nimmt einerseits das Gelände auf, auf der Hofseite wird der „Rahmen“ zur Pergola mit kleinen Abstellräumen, die den Innenhof gliedern.
Topografie / Erschließung
Der neue Kindergarten schiebt sich selbstbewusst in den bestehenden Hang. Talseitig steht das Gebäude auf einem Sockel, der in den Freibereich vor dem Eingang übergeht. Der Hang umspült sozusagen das Gebäude. Die Dachkante des Hauptbaukörpers wird vierseitig ergänzt und bildet den städtebaulichen und strukturellen Rahmen des Neubaus. Das Haus wird großzügig über einen Vorplatz mit Vordach auf der Südseite erschlossen und öffnet sich auf dieser Seite zu allen infrastrukturellen Einrichtungen: Somit ist es selbstverständlich verortet und leicht auffindbar.
Das bestehende Wege- und Straßensystem wurde dem Entwurf angepasst. Dafür wurden Wege zurückgebaut und neu angelegt. Auf der Eingangsseite sind die Parkplätze angeordnet. Eine Vorfahrt bzw. Busschleife erschließt das Gebäude auf der Südseite, ein kleiner Eingangsplatz als „Stadtbalkon“ lädt zum Verweilen ein und dient zudem als Übergangszone ins Gebäude.