Das Gebäude von 1910 war vor Baubeginn in einem sehr mäßigen Zustand. Das Satteldach war mit 3 kleinen Wohnungen ausgebaut, die in einem sowohl technisch als auch hygenisch desolaten Zustand waren. Die Dachkonstruktion und die Dacheindeckung waren für einen hochwertigen Umbau des Daches nicht geeignet. Die Eigentümergemeinschaft konnte durch eine gut vorbereitete dreidimmensionale Planung davon überzeugt werden, den kompletten Dachstuhl abzubrechen und neu zu errichten. Um den Baufortschritt zu beschleunigen wurde zunächst ein exaktes Aufmaß und 3-D Modell des Bestandes erstellt und dieses zur Grundlage der BIM Planung gemacht. Der Pfettendachstuhl und die Stahlkonstruktionen wurden exakt nach dem 3-D Modell mit CNC Technisch abgebunden und für die Baustelle vorbereitet. Der Abriss des alten Daches und die Errichtung des Neuen erfolgten nahe zu parallel. Die aussteifenden und tragenden Wände wurden zum großen Teil erst nachträglich unter den bereits vorhandenen und mit Holzfaserplatten eingedeckten Dachstuhl gebaut. Auf diese Weise konnte der Zeitraum des "offenen" Daches reduziert werden. Durch die Integration der Tragwerks- und Haustechnikplanung konnte sehr exakt geplant werden und etliche gestalterisch wesentliche Details vor Baubeginn genau festgelegt werden. Vor Ort musste die Planung ledioglich 1 zu 1 umgesetzt werden. Ein wesentlicher Vorteil für die Bauleitung und den Bauablauf war, dass das es kein Überraschungen hinsichtlich der passgenauigkeit der Bauteile gab. Fehlende Maße in der Plandarstellung konnten einfach aus den Plänen gemessen werden. Für die Bauarbeiter konnte das zu erreichende Ziel auf dem Tablett visualisiert werden, dadurch waren Abstimmungen an der Baustelle wesentlich erleichtert.
Mit Hilfe der BIM-Planung konnte der gesamte Innenausbau detaillgenau entwickelt werden. Da die realisierte Rohbau-/ Dachkonstruktion mit der BIM-Planung exakt gleich waren, gab es keine konstruktiven Konflikte. Fensteranschlussdetails, Fliesenpläne, Lichttechnik, Metallbau konnten exakt vorbereitet werden und so wie geplant auch hergestellt werden.
Für die Mengenermittlung, sowoe Fenster und Türlisten wurden ebenfalls BIM-Parameter verwendet, wodurch der ursprüngliche Planungsmehraufwand schnell armortisiert werden konnte. Auch Planungsänderungen konnten schnell und präzise durchgeführt werden.
Letztendliche konnten das 3-D Modell und einfach daraus ableitbare Renderings hervorragend für die Vermarktung des Projekts eingesetzt werden.
Als Fazit des für uns ersten Pilot-Projekts in kleinem Maßstab können wir belegen, dass der Aufwand der BIM-Planung sehr gelohnt hat und am Ende zu einen gestalterischen wirtschaftlichen sehr guten Ergebnis führte.