Der Standort für die Seebühne liegt sehr prominent im Seegarten, in einer öffentlichen Parkanlage in der Ortsmitte von Allensbach, direkt am Gnadensee und mit traumhaftem Panoramablick auf den Ort, den See, die Insel Reichenau, die Mettnau und den Hegaubergen sowie der Höri und den Schweizer Alpen. Der Standort selbst ist bekannt für die traumhaften Sonnenuntergänge über dem See, die von hier aus erlebt werden können.
Leitidee „Eine neue Seebühne im Seegarten - Ein Mehrwert für Bürger und Besucher von Allensbach“
Das Entwurfskonzept zur Formulierung einer zukunftsorientierten Seebühne zeichnet einen städtebaulichen Baustein, der sich in den Kontext des Seegartens harmonisch einfügt und den Besuchern den Blick auf den See auf selbstverständliche Weise ermöglicht. Die Bühne stellt sich aber auch gleichermaßen durch seine architektonische Haltung und Ausformulierung als ein neuer vielfach nutzbarer Baustein dar, der für Bürger und Besucher ganzjährig nutzbar ist.
Die Seebühne soll nicht nur für die beiden Konzertreihen „Umsonst und Draußen“ und „Jazz am See“ den optimalen Rahmen für diese hochwertigen Konzerte bieten, sondern auch über das ganze Jahr für die Bürger und Besucher von Allensbach ein Mehrwert sein, indem die neue Bühne auch anderweitig flexibel genutzt werden kann, wenn keine Konzertveranstaltungen stattfinden.
Vielfältige Nutzungsszenarien
Der gewählte Standort und die einfache Gestaltung der Seebühne erlauben vielfältige Nutzungsmöglichkeiten der Seebühne außerhalb des Konzertfalles. Alternativnutzungen sind problemlos möglich, z.B. als Sonnendeck, Aussichtsplattform, Plattform für private Feiern (Hochzeiten, Geburtstage, etc.), Gästebegrüßung, Kirchliche Nutzung (Seeprozession), Strandfest, Flohmarkt, Suserfest, Kinderwoche, Vereinsveranstaltungen, Treffpunkt für Surfer und Kiteboarder, etc.
Architektur / Materialität / Angemessenheit
Die neue Seebühne soll sich als leichte filigrane Architektur, als Pergola im Park einfügen. Sie soll den Park nicht dominieren, sondern sich bewusst unterordnen. Der Grünraum und die Landschaft sollen den Ort bestimmen. Es wird daher eine minimierte leichte Bühnenkonstruktion aus Stahl und Glas vorgeschlagen. Im Konzertfall grenzen mobile diffuse Schiebeelemente den Bühnenbereich ab. Für andere Nutzungsfälle können diese kompakt zusammengeschoben werden, so dass eine offene vielseitig nutzbare Plattform ohne störende Rückseiten entstehen kann. Die pergolaartige Tragstruktur des Daches ist nur im Bereich der Bühne gedeckt und schwebt förmlich über dem Bühnenboden. Der Bühnenboden schwebt ebenfalls 70 cm über dem Gelände. In die Dachkonstruktion unauffällig integriert sind Führungsschienen für Bühnenvorhänge, Schiebewände und Riggs zur Befestigung von Beleuchtungs- und Beschallungskörpern. Auf der Ostseite des Bühnendaches ist ein kleiner regengeschützter Raum geplant, in dem zum einen die Schiebewände verstaut werden können, aber auch genügend Platz für Bühnenausstattungen und gegebenenfalls Stühle ist. Die vorhandenen Wegebeziehungen werden im Wesentlichen belassen. Der Rundgang an der Ufermauer ist nach wie vor möglich. Im Bereich der neuen Seebühne wird eine großvolumige Trauerweide gepflanzt, die das Bühnendach maßstäblich in den Seegarten integriert.
Tragkonstruktion / Nachhaltigkeit / Wirtschaftlichkeit
Die gesamte Tragkonstruktion der Seegartenbühne wurde nach Abwägung mit anderen Baumaterialien in nachhaltiger wirtschaftlicher Stahlkonstruktion konzipiert.
Für eine Konstruktion in Stahlbauweise sprachen folgende Gründe:
- geringer Materialeinsatz im Bauablauf
- geringer Materialeinsatz durch hohe Tragfähigkeit beim Bauwerk
- hohe Haltbarkeit und langlebig, ressourcenschonend
- Kreislaufwirtschaft durch Rückbau, Wiederverwendung
- hoher Vorfertigungsgrad, kurze Bauzeit, hohe Effizienz
- schlanke filigrane Konstruktion
- die filigrane logisch konstruierte Stahlkonstruktion braucht keine zusätzlichen Bekleidungen und wird selbst zur gestaltprägenden Architektur, zu einem schnörkellosen Beitrag für
eine nachhaltige Baukultur.