Kulturbahnhof Aalen

Georg-Elser-Platz 1, 73431 Aalen


48.8440238 10.0969966 Georg-Elser-Platz 1, 73431 Aalen
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2023 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Veranstaltungsbauten

Objektart

Sonstige Veranstaltungsbauten

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Datum der Fertigstellung

10.2020

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
38.348 m³
Nutzfläche
4.562 m²
Grundstücksgröße
7.204 m²

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Im neuen Kulturbahnhof Aalen begegnen sich Aalener Industriegeschichte und die Architektur des 21. Jahrhunderts. Dabei ist es gelungen, die historischen Gebäudefragmente mit viel Gespür in die Architektur der Gegenwart zu integrieren. In der Vergangenheit wurde das heute als Aalener „Stadtoval“ bezeichnete Gelände unter anderem als Gleisareal der Bahn genutzt. Im Rahmen der innerstädtischen Stadterweiterung nimmt der „Kulturbahnhof“ eine zentrale Stelle ein:​ Das Gebäude beherbergt nun ein Kino, ein Theater, die Musikschule, hochwertige Veranstaltungssäle für Kulturevents sowie Räumlichkeiten für Gastronomie und soll in der gesamten Region Strahlkraft entfalten.

Nach einem Brand im Jahr 2014 befanden sich auf dem Gelände noch die Fragmente einiger historischer Gebäudegruppen mit einer markanten Sandsteinfassade und kurzen Quergiebeln. Dieses Erbe behutsam zu erhalten und zu einem zukunftsweisenden Kulturzentrum des 21. Jahrhunderts weiterzubauen, war der Leitgedanke des Entwurfs.

Die in weiten Teilen zerstörte Fassade wurde stilisiert in eingefärbtem Sichtbeton ersetzt – und wo es möglich war, wurde der historische Charakter wieder belebt. Nach historischem Vorbild wurden auch die Dächer der kurzen Quergiebel wiederaufgebaut. Einem anderen Konzept folgt der Längsgiebel. Dieser wurde durch einen langen, mit gefaltetem Lochblech verkleideten Quader ersetzt, welcher den räumlichen Bezug zu den städtebaulichen Kanten der südlich angrenzenden Nachbarschaft herstellt. Im Gegensatz zur historischen Sandstein-Fassade, die ornamental handwerklich und massiv wirkt, ist der aufgesetzte Quader schlicht und zurückhaltend.

Die historische Fassade bildet die Hülle eines großzügigen Raumangebotes. In diesen vollständig entkernten Raum wurden neue Boxen eingestellt, die den Raum für unterschiedliche Nutzungen zonieren. Diese Boxen tragen und steifen auch das neue Tragwerk aus. Die großen Säle beziehungsweise die öffentlichen Nutzungen befinden sich im Altbau. Im aufgesattelten Neubau, dem Quader, liegen die Räume der Musikschule und der Theaterwerkstätten. Diese "dienenden" Räume der Kulturproduktion und der Ausbildung überwölben sinnbildlich die Schaubühnen für das kulturinteressierte Publikum. Wichtig war es uns, mit historischen Komponenten wie Materialien, Befensterung und sichtbarer Dachkonstruktion ein authentisches und eigenständiges Ambiente für die unterschiedlichen Kulturstätten
zu gestalten.

Das nun gemeinsame Gebäude für die vielfältigen, bisher auf mehrere Standorte verteilten Kulturstätten soll nach Einschätzung der Stadt Aalen zur Ressourcenoptimierung beitragen, Synergien bündeln und langfristig für Kosteneinsparungen sorgen.
 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Grundsätzlich hinterfragen wir bei jedem Projekt die Vorgaben, die vorgefundene Situation, die Wirtschaftlichkeit und die ökologischen Aspekte. Daraus entwickeln wir, wenn möglich immer neue Ansätze. Insofern steht dieses Projekt in einer Reihe von Projekten, bei denen wir auch neue Lösungsansätze verfolgen. Zwei Aspekte der Entwicklung dieses Gebäudes sind allerdings besonders:​ Zum einen war die Entwicklung des Raumprogramms mit den Nutzern bei diesem Projekt besonders intensiv, andererseits war die technische und vor allem gestalterische Auseinandersetzung mit den Bestandsfragmenten herausfordernd und spannend. Als Architekt und Gestalter musste man einen Weg finden welche Bestandsteile restauriert, welche nur konserviert, welche entsprechend dem historischen Bestand wieder hergestellt werden sollten und welche nicht mehr erhaltbaren Teile stilisiert in eingefärbtem Sichtbeton ergänzt werden sollten. In dieser Entscheidung waren wir ganz auf uns gestellt, da es auch keinen Denkmalschutz gab, der uns Vorgaben hätte machen können.
 

VERBAUTE PRODUKTE

Satteldach
Dachstein: Nelskamp Planum

MORADELLI GMBH
Fassade
Trapezblech gelocht

Fenster
Janisol und Janisol 2

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Bauherr

Stadt Aalen

Marktplatz 30

73430 Aalen


Bauleitung (LPH 8)

ERNST² ARCHITEKTEN AG

Bahnhofstr. 78

73430 Aalen


Fachplanung: Bauphysik

GN Bauphysik

Bahnhofstraße 27

70372 Stuttgart


Fachplanung: Elektrotechnik

Kummich & Weißkopf

Oberer Kreuzheckenweg 19

73441 Bopfingen


Fachplanung: Tragwerksplanung

Weischede, Hermann und Partner

Curiestraße 2

70563 Stuttgart


Fachplanung: Brandschutz

Strobl Brandschutzplanung

Akazienstraße 20a

89415 Lauingen


Architektur: Landschaftsarchitekt

G+H IngenieurTeam GmbH

Neuffenstr. 56

89168 Niederstotzingen


Architekturfotografie

Brigida González Fotografie

Liststraße 28/1

70180 Stuttgart

Tel. +49 711 64560720

ZEICHNUNGEN UND UNTERLAGEN

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