Kulturwerk "Plan B" - Transformation eines ehemaligen Kaufhof-Gebäudes

Mohrenstraße 17-19, 96450 Coburg


50.2614612 10.9635377 Mohrenstraße 17-19, 96450 Coburg
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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2024 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Veranstaltungsbauten

Objektart

Museen

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

01.2024

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
60.000 m³
Nutzfläche
11.900 m²
Grundstücksgröße
14.000 m²
Grundstücksgröße
4.500 m²

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Was mit den großen Warenhausimmobilien vieler Innenstädte im Leerstandsfall passieren soll, wird sich oft erst dann gefragt, wenn der Leerstand bereits eingetreten ist. Die Analysen zeigen aber eines unmissverständlich: Vor allem frühzeitig erarbeitete Alternativnutzungskonzepte bieten einen langfristigen Mehrwert innerhalb des Stadtgeschehens.

Die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH schloss bis Januar 2024 über ein Drittel ihrer Filialen in Deutschland - davon betroffen ist auch das 14.000qm große Kaufhaus in Coburg. Die Kaufhaus-Übernahme durch das Aachener Modehaus lief durch immer weitere Eröffnungsverzögerungen und der letztendlichen Insolvenzanmeldung des Unternehmens alles andere als reibungslos – trotz allem ist das Gebäude derzeit noch in partiellem Betrieb und als Modehaus geöffnet.

Bedarfsorientierte Transformation I Vom reinen Konsum zum öffentlichen Mehrwert

Nach einer eingänglichen Ortsanalyse und dem Einbezug des stets öffentlichen Nutzungsrahmens des Ortes, arbeitet das neue Nutzungskonzept des Gebäudes mit einer Mischung aus spezifischen Bedarfen - also Angeboten, die es in der Form in der Stadt Coburg und deren Umgebung nicht gibt - und der ganz bewussten Nutzung des großen zusammenhängenden Flächenpotentials des Bestandsgebäudes.

Ein Mixed-Use-Konzept, das in erster Linie das kulturelle Stadtangebot erweitert, reaktiviert den aktuell niedrig frequentierten Stadtbaustein wieder. Mit einem öffentlichen Coworking-Space, einem Stadtmuseum über die interessante und bewegte Historie Coburgs, einer modernen Wechselausstellung, gastronomischen Inhalten und einer neuen, multifunktional nutzbaren Stadtbühne, zentriert das Kulturwerk städtische Bedarfe am Eingang der Innenstadt und bietet Angebote für alle Altersgruppen.

Anders als das Bestandsgebäude legt der Entwurf Wert auf das bewusste Zeigen konstruktiver Elemente und lockt durch eine markante Außentreppe aus der Innenstadt hinauf auf den städtischen Dachgarten. Die aktivierten Dachflächen bieten nicht nur einen völlig neuen urbanen Raum an, sondern greifen die wichtigen Themen des städtischen Mikroklimas, der Biodiversität und der Regenwasserretention auf. So wird das Gebäude inhaltlich zu einem wichtigen kulturellen und äußerlich zu einem konstruktiven, grünen Stadtbaustein Coburgs.

Zielsetzung

In erster Linie soll die Arbeit einen frühen, initiativen Beitrag für den städtischen Diskurs darstellen - noch bevor der Problemfall des Leerstandes eintritt. Es soll sichtbar gemacht werden, dass ein erheblicher und langfristiger Mehrwert für die Gemeinschaft und das städtische Mikroklima generiert werden kann, indem man den Bestand ressourceneffizient weiterdenkt und frühzeitig einen „Plan B“ erarbeitet.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
1) Eine neue, zentrale Erschließung im Kern des Gebäudes ermöglicht den Rückbau der Anlieferzone und die damit verbundene städtische Raumverknüpfung von Lohgraben und Mohrenstraße. So entsteht eine räumliche Reparatur im Stadtgefüge, die durch die Reaktivierung des verrohren Hahnflusses komplettiert wird
2) Die Dachflächenaktivierung ergänzt nicht nur den urbanen Grünraum, sondern spricht gezielt Themen der Biodiversität, des städtischen Mikroklimas und der Regenwasserretention an. Zudem fungiert der intensiv begrünte Dachgarten als Klimapuffer für das Innere des Gebäudes
3) Neue PV-Flächen sichern den Grundenergiebedarf des Gebäudes
4) Die neuen Nutzungsinhalte des Kulturwerks setzen sich aus den spezifischen, städtischen Bedarfen zusammen - also Angeboten, die es so in der Stadt noch nicht gibt.
5) Die partiellen Rückbaumaßnahmen sind ressourcenschonend geplant und dienen auschließlich zur besseren Nutzungsmöglichkeit (Lichthöfe, zusammenhängende Flächen des Dachgartens, Raumverknüpfung im EG durch Rückbau der Anlieferzone) des neuen Gebäudekonzeptes
6) Die transluzente/ transparente Fassade vermittelt an der Schwelle zwischen Innen- und Außenraum und zeigt (im Gegensatz zur geschlossenen Bestandsfassade) bewusst konstruktive Elemente
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