Entwurfskonzept als ErläuterungsberichtEbenso wie im Ortsbild Weidingen, findet sich auf dem Privatgelände eines Berliner Galeristen ein Kulturdenkmal mit Ursprung im 16. Jahrhundert - ein stattliches Wohnhaus mit klassizistischer Fassade und altem Stallgebäude, dem "Billenhof".
Hier galt es, die Aufgabenstellung des Bauherrn: Ein Gebäude zum Lagern, Sammeln und Präsentieren seiner Kunstobjekte zu erfüllen.
Die neue "Lagerhalle" bildet, mit dem unter Denkmalschutz stehenden Bestandsgebäude ein Gebäudeensemble aus Haupthaus und Nebengebäude.
Sie nimmt sich sowohl in:
vollkommen zurück.
Entworfen als Interpretation einer Feldscheune (= Sinn des Gebäudeensemble Haupthaus mit Scheune), entstand ein reduzierter Baukörper mit schlichten, zurückhaltenden Details. Die Fassade aus Holzleisten ist geschlossen gehalten, jedoch ermöglichen große "Scheunentore" und "Tennenklappe" die Veränderbarkeit des Gebäudes sowohl außen als auch innen
(= Scheunentore und Tennenklappe sind in Abwesenheit des Bauherrn verschlossen - so entspricht das Bild der Interpretation einer Scheune. Offen bieten sich große Einblicke ins Innere des Gebäudes / der Ausstellung. Die Tore und Klappe dienen ebenfalls als Sonnenschutz).
Innen ist das Gebäude anders. Ein einfacher Raum, der nicht mit der Kunst konkurriert. Er zeigt kaum eigene Details, ist als offener und fließender Grundriss konzipiert. Ein Ort, mit nicht erwarteter Höhe und Weite, bleibt ständig flexibel (= flexibel im Sinne geöffneter oder geschlossener Tore). Sind die Tore geschlossen, entsteht ein sehr introvertierter Raum und wirklich mit Eindruck einer Halle/Kathedrale. Sind die Tore jedoch offen, orientiert sich der Betrachter aus dem zentrale Studio ganz stark in den Aussenbereich. Ein riesiges Panorama der Eifellandschaft, gerahmt von einer 7.00 m breiten und 4.00 m hohen Fensterfassade ist zu betrachten.
Mal ein schlichter weißer Raum und mal eine Ausstellung, mit vom Künstler gestalteter Wandmalerei. Eine Wand, in der Größe von 5 * 8 m, bildet den Hintergrund des zentralen Ausstellungsraums, welcher sich nach öffnen der großen Scheunentore in die Eifellandschaft orientiert.
Hinter einer freien, ebenfalls 5 m hohen Innenwand verdeckt, findet sich der Zugang zu einer oberen Galerie. Ein Rückzugsort zum Lesen und Arbeiten, eine "Denkzelle" und Aussichtszimmer mit Blick tief in die Eifel.
Überraschend wirken jedem Besucher, die gegensätzlichen Eindrücke der Scheune zwischen:
- dörflicher Umgebung-zeitgenössischer Kunst
(= zu beachten sind ebenfalls Eindrücke des Hören, Riechen, Sehen der Landschaft/Umgebung. Man ist mitten in der Eifel, d.h.: auch mit aktiver Landwirtschaft und kaum Verkehr. Misthaufen, Heu, Stille, Kinder spielen Fußball, die Dorfkirche läutet ein zur Messe/ Wallfahrt/Ostern, Trecker brummt vorbei, ein Hofhund bellt, Streuobstwiese mit Äpfel, Kirschen, Mirabellen und vielem mehr).
Als Nebenräume wurden Küche, WC-Bereich und Technikraum ausgeführt.