Landwirtschaftsschule in Bella Vista | Bolivien


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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2015 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Bildungsbauten

Objektart

Schulen

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche
646 m²
Grundstücksgröße
686 m²
Verkehrsfläche
206 m²
Grundstücksgröße
4.000 m²

Verwendete Heizenergie

Primär
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundär
Solarthermie

Tragwerkskonstruktion

Stahl

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Das Gebäude steht in Form eines Riegels entlang der Ost-West Achse auf dem Grundstück. Das Gebäude selbst fungiert als Trennung des Grundstücks in einen öffentlichen Teil im Norden und einen privaten Teil im Süden.

Die Kubatur ist in zwei Nutzungzonen unterteilt, die durch einen großzügig angelegten Durchgang voneinander getrennt werden.
Das Gebäude selber besteht aus drei Kuben, die funktional voneinander getrennt sind. Die Kuben sind gegeneinander verschoben und bilden somit im Norden einen Eingangsbereich und im Süden eine Vorplatz des Versammlungsraums aus. Der Kubus an der östlichen Seite des Grundstücks beinhaltet den Versammlungsraum, der bei Bedarf durch eine mobile Schrankwand in zwei Räume unterteilt werden kann und ein Klassenraum. Der mittlere Kubus beinhaltet ein weiteres Klassenzimmer, den Verwaltungsbereich, bestehend aus Lehrerzimmer, Dozentenraum und Koordinationsbüro und dem Labor. Der westlich an der Grundstücksgrenze verordnete Kubus beinhaltet die sanitären Anlagen, Materialraum und Kühlkammer, sowie einen ausgelagerten Geräteraum. Die Funktionen des westlichen Kubusses, sowie das Labor befinden sich an der Durchfahrt, da sie in einem engen Bezug zu der Arbeit auf den Feldern stehen. Die anderen Gebäudeteile werden so durch vor Verschmutzung und Lärm geschützt.

Um den optisch massiven Charakter des Gebäu- des in der Fassade erzeugen, besitzt das Gebäude hauptsächlich Fenster in Richtung der Stirnseiten. Die Fenster in Richtung Norden und Süden werden hinter Holzlattungen versteckt, die gleichzeitig die öffentlichen Bereiche räumlich fassen. Diese sind auf Betonsockeln befestigt, die als Sitzbänke in den öffentlichen Bereichen des Gebäudes funktionieren.

In den raumhohen Öffnungen der Wände, durch die man die Funktionsräume erschließt, sitzen Holzrahmen mit schrägen Laibungen, die sich nach außen öffnen, um mehr Licht in die Räume lassen.


Das Gebäude ist in additiver Bauweise geplant und ermöglicht so die Realisierung in mehreren Bauphasen.

Die Fundamentplatte ist als Betonsockel ausgebildet und schützt vor Erdbeben. Die Räume sind aus Stampflehm ausgeführt und bilden den massiven und somit auch statisch notwendigen Teil des Gebäudes aus. Die Decken der Räume sind thermisch abge- schlossen durch Polycarbonat-Doppelstegplatten, die in einer Holzrahmenkonstruktion befestigt sind und durch einen Flaschenzug partiell geöffnet wer- den können, um eine Querlüftung zu gewährleisten. Unter der Holzrahmenkonstruktion befindet sich eine Holzlattung für den optischen Raumabschluss. Somit gelangt diffuses Tageslicht in die Räume und erzeugt ein interessantes Lichtspiel. Das statische System liegt einem räumlichen Fachwerk und einem damit verbundenen Raster zugrunde. Dies ermöglicht stützenfreie Überspannungen der Durchgänge und Auskragungen nach Norden und Süden, die die darunter liegenden Kuben verschatten. Das Fachwerk ist aus Bewehrungsstäben ausgeführt. Ein auf dem Tragwerk befestigtes Trapezblech bildet das Dach und schützt das Gebäude vor Niederschlag. Eine leichte Neigung in Richtung Norden gewährleisten die Dachentwässerung und die eine effiziente Energiegewinnung durch Photovoltaik.

Die Konstruktion des Gebäudes liegt zu großen Teilen dem Klimakonzept zugrunde. Die vierzig Zentimeter dicken Stampflehmwände besitzen eine gute Wärmespeicherfähigkeit. Bei Sonnenaufgang heizt sich das Gebäude kurz vor Unterrichtsbeginn auf und garan- tiert so ein angenehmes Raumklima zu Beginn des Unterrichts. Gleichzeitig speichert das Gebäude am Ende des Tages durch die thermische Abgeschlos- senheit die Wärme und kühlt nachts nicht aus.

Der Wind in Bella Vista strömt tagsüber von Norden durch die Dachkonstruktion nach Süden. Um eine Querlüftung zu gewährleisten, befinden sich in dem Deckenaufbau der Funktionsräume eine Holzrahmen- konstruktion, in die Polycarbonat-Doppelstegplatten eingelassen sind. Diese können bei Bedarf manuell durch einen Flaschenzug geöffnet werden. Durch die in Richtung Norden geöffneten Klappen gelangt der kühle Wind in die Räume und kann zirkulieren. Die warme, verbrauchte Luft kann dann durch entgegen- gesetzt geöffnete Klappen, in Richtung Süden wieder entweichen.

VERBAUTE PRODUKTE

Herstellung vor Ort
Stampflehm

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