L'Art de vivre en Pisé - Ein Selbstumbau

Belgien


50.8449968 4.3449829 Belgien
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Sonstige Wohnungsbauten

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

06.2025

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Tragwerkskonstruktion

Lehm

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Für 400 Jahre
Der Stadtblock an der Rue des Vierges im südlichen Zentrum Brüssels ist ein menschliches Jahrhundertprojekt - begonnen vor mehr als 400 Jahren. Er überstand seither Naturkatastrophen, Kriege sowie wechselnde gesellschaftliche Ansprüche und ist gebautes Beispiel für Umbau, Abriss, Umnutzung und Wiederverwendung. Im allmählich fortschreitenden Wandel des Blocks tat sich auf einer vormals vollständig überbauten Fläche eine schmale Brache auf, die nun jahrzehntelang ungenutzt blieb. Nun soll eben diese Brache durch ein Gebäude abgelöst werden, dass entworfen ist, um möglichst lange an der Geschichte des Stadtblocks Teil haben zu können.

Baukörper und Struktur
Mitten im dichten Stadtblock, von drei Seiten von Brandwänden und Hinterhöfen umschlossen, erstreckt sich das 30m lange und stellenweise nur 8m breite Grundstück entlang der schmalen Straße. Aus den Eigenarten des Grundstücks, konstruktiven Zwängen, sowie räumlichen Potentialen ergibt sich eine klare Struktur.  Die massive Rückwand aus Stampflehmfertigteilen und die in ein Steinzeugkanalrohr gestampften vorgespannten Lehmstützen im Erdgeschoss, schultern einen dreigeschossigen Fachwerkbau mit Leichtlehmausfachungen. Eine Reihe von runden Holzstützen trägt die Lasten der Firstpfette ab und gliedert das Haus in eine breite Haupt- und eine schmalere Nebenhalle, in deren Rücken der Treppenturm steht.
 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Beständige  Primärstruktur
Das Bauwerk nützt und dient sich selbst. Es ist entworfen, um eigene Lasten abzutragen und einen Raum zu umschließen. Seine wichtigste Aufgabe ist es, diesen der Natur abgetrotzten Raum vor Umwelteinflüssen zu schützen. Erst in einem zweiten Schritt versucht das Gebäude die Nutzbarkeit seines Innenraums durch qualitätvollen Raumzuschnitt und eine praktische Erschließung zu begünstigen. Ob Wohnnutzung, Arbeitsstätte, öffentliche Einrichtung oder Produktionsstandort -  kenntnislos über seine zukünftigen Bestimmungen bewältigt das Bauwerk zahllose Nutzungsänderungen.  

Bestandsgedanke (schwarz)
Nutzungsblind entwerfen - Die Primärstruktur (schwarz) ist aus den Ansprüchen des Tragen und Lastens und denen des nutzungsneutralen Raums entwickelt. Das anschließend entstehende Volumen erhält ein einfaches Dach und eine Fassade - einen eigenen nutzungsunabhängigen äußeren Ausdruck. Das Gebäude steht für sich und kann von nun an im Entwurfsprozess als „Bestand“ verstanden werden. Erst danach ist an eine spezifische Nutzung zu denken.
Der Wohngrundriss (rot) ist damit die erste Umnutzung des “Bestandes” in einer Reihe von zukünftigen, noch unbekannten Umnutzungen. Von Beginn an anpassungsfähig geplant, können andere Verwendungszwecke antizipiert und die Lebensdauer des Gebäudes erhöht werden. 

Selbstumnutzung (rot)
Die geplante Wohnnutzung (rot) unterwirft sich den Gegebenheiten der Primärstruktur (schwarz). Anstatt den „Bestand“ verändern zu wollen, sucht der Wohngrundriss dessen räumliche Qualitäten. Es entwickelt sich ein Leben entlang einer Enfilade, ein offener Wohnbereich mit einem zurückgeschobenen salle à manger und einer schmalen, mit transparenten Regalen abgetrennten Küche in der Nebenhalle. Mittig im Grundriss die Badkabinen. Gewohnt wird nach der Struktur des Raumes, orientiert an Abständen der Deckenbalken und Fensteröffnungen. Die braunen Stützen der Primärstruktur werden zu Raum definierenden Elementen und das Leben in der Wohnung entwickelt sich um sie herum.
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