Der zwischen den Lehmwänden gebildete fließende Raum lässt den Außen- und Innenraum miteinander verschmelzen. Erst durch den Einsatz der Vorhänge entsteht eine klare Trennung und eine weitere Definition der Räume. Während im Herzen des Gebäudes eine Veranstaltung oder Ausstellung stattfindet, können die durch die großzügigen Überdachungen gebildeten Außenflächen des Pavillons unabhängig davon bespielt werden.
Durch die Transluzenz der Vorhänge bleibt der Bezug zur Landschaft und dem Außenraum dennoch erhalten und auch von außen lässt sich erkennen, was im Inneren stattfindet.
So kann der gesamte Bereich des Pavillons flexibel als Raum für Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen oder als Bühne funktionieren. Hierfür können die Elemente der jeweiligen Veranstaltung entsprechend verändert und angepasst werden.
Rückbaubarkeit, Nachnutzung und Lokalität beeinflussen als Hauptaspekte die Materialwahl der Bauteile. Daher ist die Dachkonstruktion aus Holz nach einem simplen Baukasten-Prinzip darauf ausgelegt, nach der Nutzung der Landesgartenschau in Wangen unabhängig wiederverwendet werden zu können. Der Lehm stammt aus der direkten Umgebung und ist ein Nebenprodukt der Landesgartenschau, denn hier wurden große Teile des Flusses renaturiert. Auch die Sandsteinblöcke sind beim Rückbau der alten Eisenbahnbrücke in Wangen unbrauchbar geworden und würden bei diesem Projekt wieder als Fundamente zum Einsatz kommen.
Nach dem Ende der Landesgartenschau bleiben nur die Stampflehmwände auf den Sandsteinsockeln zurück. Diese werden sich nach und nach selbst verwittern und ihre ursprüngliche Form als Lehmboden wieder annehmen. Im Laufe der Zeit werden nur die Sandsteine als landschaftsgestaltendes Element und Sitzmöglichkeit an den ehemaligen Standort des Pavillons erinnern.