Lehmraum - Produktionshalle aus Erde

Singenbacherstraße 24, 85302 Gerolsbach

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: MxParchitektur


48.4607323 11.3438968 Singenbacherstraße 24, 85302 Gerolsbach
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Industrie- und Gewerbebauten

Objektart

Produktionsgebäude

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

01.2025

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
28.665 m³
Nutzfläche
2.500 m²
Grundstücksgröße
3.000 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
3.000.000 €
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
4.000.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Holz
Sekundär
Strom

Energiestandard

Plusenergiehaus

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Die Erweiterung eines bestehenden Firmengeländes um eine zweigeschossige Werkhalle nutzt den natürlichen Geländeversprung für eine funktional effiziente Organisation:​ Produktion, Maschinenhalle und Logistikbereiche sind vertikal gestapelt. Die Halle ist als ressourcenschonender Industriebau konzipiert und kombiniert Recyclingbeton, CO₂-reduzierten Zement, eine Holzbinderkonstruktion und selbsttragende Stampflehmbauteile. Diese bestehen aus dem Lehm des Bauaushubs, ergänzt durch Ziegel- und Betonbruch – Nebenprodukte des laufenden Rohbaubetriebs. Die Halle funktioniert als Kaltraum mit gezielt temperierten Zonen durch Betonkernaktivierung. Großflächige Fenster nach Osten sorgen für eine natürliche Belichtung der Arbeitsbereiche; die geschlossene Westfassade sichert den Schallschutz zum angrenzenden Wohngebiet. Die architektonische Sprache ist geprägt von konstruktiver Klarheit und der Materiallogik der eingesetzten Baustoffe. Die Kombination aus Massivität und Offenheit schafft robuste, lichtdurchflutete Arbeitsräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Das Projekt setzt auf Lowtech-Klimastrategien, regionale Materialkreisläufe und dauerhafte Konstruktionen bei hoher gestalterischer Präzision – ein Modell für kreislaufgerechtes und durchdachtes Bauen im industriellen Kontext.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Das Projekt zeigt, wie traditionelle Baumaterialien mit zeitgemäßer Industriearchitektur in Einklang gebracht werden können. Es handelt sich um eine zweigeschossige Werkhalle, deren Tragstruktur in Stampflehm ausgeführt wurde. Das Ziel der Planung war es, ein industriell genutztes Gebäude mit maximaler ökologischer Integrität zu entwickeln – vom Materialeinsatz bis hin zur räumlichen Funktionalität. Lehm ist dabei nicht nur ein Baustoff, sondern ein zukunftsweisendes Konzept. Die Idee, die Erde vor Ort nicht nur zu entnehmen, sondern direkt als Baumaterial einzusetzen, bildet den Kern des Entwurfs. Stampflehm besteht ausschließlich aus natürlichen Komponenten wie Erde, Ton, Sand und Kies – ohne chemische Zusätze. Das Material ist vollständig recycelbar, regelt passiv das Raumklima, reduziert Emissionen und speichert Wärme sowie Feuchtigkeit. Es schafft damit ein ausgeglichenes Innenraumklima, das sowohl die energetische Effizienz als auch das Wohlbefinden der Nutzer:​innen erhöht. Die Konstruktion greift auf vorgefertigte Stampflehmelemente zurück, die in einem standardisierten Verfahren aus lokalem Aushubmaterial in eigenregie hergestellt wurden. Dieses Material wäre andernfalls deponiert worden – durch Aufbereitung, Siebung und Wiederverwendung entsteht ein geschlossener Materialkreislauf, der Abfall vermeidet und Transportwege minimiert. Architektonisch bietet Stampflehm eine hohe gestalterische Qualität:​ große, fugenlose Wandflächen mit feiner Textur, handwerklich bearbeitete Details und eine lebendige Materialität. Die Oberfläche ist atmungsaktiv und in der Lage, auf klimatische Schwankungen zu reagieren. Anders als bei stabilisierten Materialien entstehen keine sichtbaren Bewegungsfugen – Mikrorisse innerhalb der Masse nehmen strukturelle Veränderungen auf. Neben thermischen Vorteilen bietet Stampflehm auch exzellente akustische Eigenschaften. Die hohe Masse und die feinkörnige Struktur reduzieren den Nachhall und tragen zu einer ruhigen Arbeitsatmosphäre bei. In diesem Projekt wurde die geringe Schallübertragung gezielt genutzt, um einen konfliktarmen Übergang zwischen industrieller Nutzung und angrenzender Wohnbebauung zu ermöglichen. Trotz seiner vielen Qualitäten wurde Stampflehm lange Zeit nur in Einzelfällen eingesetzt. Komplexität, Kosten und ein Mangel an Know-how bremsten seine Verbreitung. Durch neue Vorfertigungsprozesse und die Pionierarbeit spezialisierter Partner konnte der Baustoff nun standardisiert und für industrielle Anwendungen zugänglich gemacht werden.

VERBAUTE PRODUKTE


Doka
Schalung
Stützen­schalung Top 50

Automatik-Tore

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

MxParchitektur

Jocherstraße 8

85221 Dachau

Tel. 081319085822

Generalbauunternehmen

Irrenhauser & Seitz GmbH und Co. KG

Singenbacherstraße 23

85302 Gerolsbach


Architektur: Landschaftsarchitekt

Dobler Gartendesign

Ampertalweg 3

85395 Attenkirchen


Fachplanung: Tragwerksplanung

Beratende Ingenieure – Asen, Geiger, Roßberger PartmbB

Sicking 10

94571 Schaufling

ZEICHNUNGEN UND UNTERLAGEN

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