Literaturcafé Waschhäusl

Mitten in Pöcking, im idyllischen Literaturgarten der Bücherei – früher Pfarrhaus und Pfarrgarten – befindet sich das alte Waschhäusl. Ein kleines Literaturcafé sollte das Angebot für den Literaturliebhaber ergänzen, wofür sich das kleine Häuschen gut eignete.

Das Konzept des Umbaus bestand in einer vorsichtigen Modernisierung. Innen wurde das Waschhäusl entkernt und gedämmt. Der bestehende, offene Dachstuhl blieb sichtbar bestehen und trägt nun zu einer angenehmen Atmosphäre bei. Nach außen wurde die alte Hülle erhalten. Der holzverschalte Bereich wurde jedoch durch eine großzügige Verglasung, eine umgedrehte Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Brettschichtholz, ersetzt. Diese prägnanten Holzrahmen dominieren, geben der Fassade Tiefe und erinnern an die ehemalige Holzverschalung. Die Verglasung, eine spezialgefertigte Stahl-Glas-Konstruktion, lässt sich zu einer kleinen Terrasse mit Sitzplätzen öffnen.

Die funktionale Besonderheit dieses Projektes ist sicherlich, dass es gelang, auf engstem Raum (27m²!) sowohl die Küche mit Theke als auch den Gastraum unter zu bringen – und die beiden Bereiche doch funktional wie optisch klar voneinander zu trennen.

Die Küche mit den beiden Arbeitsplätzen (es sind fast immer 2 ehrenamtliche Bedienungen im Café) befindet sich im sehr geschlossen wirkenden „Altbau“-Teil aus Mauerwerk, die Sitzplätze sind im vollverglasten Neubau-Teil. Durch die recht ungewöhnliche, dreiseitige, durchaus strenge Holz-Glasfassade scheint man als Gast komplett im Grünen zu sitzen – und genau diese so unterschiedlichen Atmosphären (geschlossen offen) der beiden verbunden Raumteile sorgen automatisch für eine perfekte Zonierung – obwohl darüber der Raum wieder durch den schönen alten Dachstuhl zu einer sehr gemütlichen Gesamteinheit zusammengefasst wird. Beschützt, von der nahen Hauptstraße abgeschottet – und doch direkt im Literaturgarten.