Die Erfahrungen zeigen, dass durch die besondere Erschließungsform sehr "starke" Hausgemeinschaften entstehen, ohne dass die Bewohner sich vorher kannten. Also anders als bei Wohngruppen, die sich vorher schon kennen, damit in gewissem Maße auch privilegiert sind und Ihre Auswahl nach vorher festgelegten Kriterien treffen. Das gerade ist bei diesem Projekt nicht das Ziel, sondern vielmehr buntgemischte Bevölkerungsgruppen zusammenzubringen.
Dies wird erreicht u.a. durch die Einführung eines neuen Erschliessungssystems mittels von der Fassade abgerückten verglasten Laubengängen. So werden die ehemals 7 Treppenhäuser für 54 Wohnungen zu 2 Eingangsanlagen mit je einem Aufzug zusammengefasst. Dies ist eine besonders wirtschaftliche Lösung, was die Erstellungskosten und besonders auch die Reduzierung der Betriebskosten der Bewohner betrifft. Dieses neu entwickelte Laubengangsystem führt durch die ständige Begegnung der Menschen auf den kleinen Straßen und Wegen zu einer Überwindung der Anonymität und Kontaktlosigkeit älterer Menschen, gerade wenn der Lebenspartner verstorben ist. Die barrierefreien 54 Wohnungsgrundrisse (davon 12 rollstuhlgerechte) werden aus der bestehenden Altbaukonstruktion durch Zusammenlegungen etc. entwickelt. Die Grundrisse werden dabei sehr funktional und flächensparend entwickelt um günstige Mietkonditionen anbieten zu können. Kontaktmöglichkeiten bestehen dann durch einen kleinen intimen Gemeinschaftsraum, direkt zugänglich von den Laubengängen, den am Ende aufgeweiteten möblierten Laubengangflächen und einem aus den 50er- Jahren aufgearbeiteten Hofgebäude zu einem größeren Veranstaltungsraum für vielfältige gemeinsame Aktivitäten.
Die gesamte Wohnanlage wird energetisch durch eine Hybridanlage bestehend aus einem Blockheizkraftwerk und einer PV-Anlage autark betrieben, d.h. Heizung, Warmwasser und Strom werden vor Ort erzeugt und den Mietern direkt zur Verfügung gestellt. Dies wird auch nach aussen durch ein "Energieschaufenster" gezeigt.