Die Architekten verbanden die beiden Endpunkte Staubalkenwehr mit der Rechenreinigungsanlage und Krafthaus mit Turbinen und Generatoren zu einer Form. Nach dem ruhigen Einlauf wird das Hinabstürzen des Wassers im bereich der Turbinen durch ein Auswuchten der Betonschale nach oben architektonisch veranschaulicht. Das Bauwerk ist konstruktiv eine Hochbauschale mit Rippenbögen, die auf punktuellen Gleitlagern aufsitzen. Als Kontrast zur homogenen Betonoberfläche integrierten die Architekten den Stahlfachwerkbogen eines historischen Kabelstegs. Aufgrund der hohen Wasserführung weist die Iller insgesamt an dreizehn Stellen Laufwasserkraftwerke auf. Das Kemptener Kraftwerk, das von einem regionalen Energieversorger beauftragt wurde, wird Teil einer übergreifenden »Erlebniswelt Wasserkraft« werden. Deshalb können sich Besucher unter der Betonhülle ein Bild von regenerativer Energieerzeugung machen, die mit einer Leistung von 14 Gigawattstunden rund 4000 Haushalte versorgt