In einem ersten Schritt wurde mit dem Stadtplanungsamt Darmstadt Kontakt aufgenommen und anhand von Plänen und Modellen eine 2-geschossige Aufstockung besprochen.
Völlig unerwartet wurde auf der Sachbearbeiterebene eine Aufstockung abgelehnt, obwohl sich in unmittelbarer Nachbarschaft gegenüber 5- und 6-geschossige Gebäude befinden.
Zwei weitere Versuche waren notwendig bis auf Leitungsebene zugestimmt wurde, da die Wohngebäude in der Aufstockung weitere Wohneinheiten schaffen würden.
Der Gestaltungsbeirat war bereits in der ersten Sitzung zu begeistern und begrüsste die »Ausprägung eines zweigeschossigen Daches als erkennbares neues Element, das nur durch die Verwendung von einem Material (Metall) erreicht wird, … ebenso die markanten, gerahmten Balkone der Aufstockung und die besondere Dachform«.
Eine schriftliche Bauvoranfrage wurde positiv entschieden und machte somit den Weg frei, weitere planerische Überlegungen vorzunehmen: Abstandsflächen, Aufstellflächen für die Feuerwehr wurden geprüft und mit den Behörden abgestimmt.
In dieser Phase wurde das Projekt an einen Investor verkauft. Dieser bemühte sich um das freie Grundstück in direkter Nachbarschaft im Osten und war erfolgreich. Nunmehr konnte die Ausnutzung deutlich verbessert werden und mit dem zusätzlichen Neubau konnte ein städtebauliches Ensemble gebildet werden.
Die 27 Bestandswohnungen wurden um weitere 28 Wohneinheiten ergänzt, wobei die vorhandene bauliche Struktur (Trümmersteine, gemauerte Fundamente, Schächte) keine wesentliche Veränderung der Grundrisse zuliess. Küchen und Bäder wurden allerdings auf den neuesten Stand gebracht – teilweise musste am »offenen Herzen« operiert werden, da nicht alle Mieter auszogen.
Der Neubau im Osten ermöglichte die gewünschte Durchmischung mit zehn 3- und 4-Zimmer-Wohnungen und alle Einheiten konnten barrierefrei realisiert werden.
Eine deutliche Verbesserung aller Wohnungen gelang durch vorgelagerte Freiflächen: Balkone für die Bestandswohnungen und Vogelnester für die aufgestockten Wohnungen.
Die Begrünung der Bereiche zwischen den Balkonen – senkrecht zur Fassade – soll einerseits als Filter von Balkon zu Balkon dienen, andererseits die Fassaden verschatten. Diese Maßnahme wurde zur Zeit vom Investor leider (noch) nicht ausgeführt, wird von uns allerdings als ein essentielles Element eingeschätzt.