Die Klassenräume waren ungeheizt und nicht unterkellert, während die Wohnräume der Lehrerfamilie über zwei Etagen und einen Wirtschaftskeller verfügten. Diese Ebenen wurden mit dem Umbau energetisch saniert und fließend verbunden. Ziel war der weitgehende Erhalt und reduzierte Eingriffe in die Substanz. Die Tragstruktur wurde sichtbar mit schwarzen Stahlträgern aufgebrochen, statisch notwendige Elemente sind ablesbar in das freigelegte Sichtmauerwerk eingefügt und große Öffnungen zum Garten wurden geschaffen. Erhalt der Substanz stand an erster Stelle, bei jedem Bauteil wurde abgewägt, ob es im Gebäude verbleiben kann. Die Eingriffe in das äußere Erscheinungsbild sind zum privaten Garten orientiert, sodass das Gebäude im Dorfbild seinen nahezu ursprünglichen Charakter erhalten hat.
Für den Innenausbau wurde eine sehr eigene, unverfälschte Materialsprache gefunden, Holzelemente aus OSB und Esche tragen durch die Geschosse, Schwarz als Akzent- und Detailfarbe betont die handwerkliche Verarbeitung. Im Obergeschoss beherrschen eher schlichte Weißtöne die Rückzugszonen und wenige, gedeckte Farben unterstreichen die puren Materialtonigkeiten.
Als durchgehendes Element fließt der Designestrich durch alle Räume, zwanglos, puristisch und unaufdringlich. Alle Materialien sind sortenrein und ohne Verklebungen verbaut.
Highlight ist die große Solaranlage, die in Kombination mit zwei Wärmepumpen das Gebäude, Fahrzeug und den Pool versorgt. Damit kann über weite Teile nahezu autarke Versorgung geleistet werden, in den Sommermonaten wird das Gebäude passiv gekühlt. Für die kalten Wintermonate unterstützt ein klassischer Grundofen mit Speicherwärme aus Lehm die Heizung. Der Pool ist aus Upcycling eines ausrangierten Überseecontainers entstanden und sieht so seiner zweiten Lebenszeit in einem ländlichen Garten entgegen.