die einen Grundstückskauf doch noch ermöglichten, war auf Bauherrenseite nachvollziehbarer Weise sehr gross.
Das Vertrauen und die Symphatien zwischen Bauherren und Architekt war von Anfang an gegeben und prägen den kompletten Planungs- und Bauprozess.
Jeder Gedanke war erlaubt, jede Diskussion gewollt. Gemeinsam begab man sich auf einen bedürfnis- und lösungsorientierten Entwurfs- und Gestaltungsprozess...
Die Wohn-Vorgaben:
ein funktionales und optimiertes Einfamilienwohnhaus mit eigengenutzter Einliegerwohnung sollte es werden.
Sinnvolle Raumbeziehungen. Kurze Wege. Wenig Flur-, dafür aber lieber mehr Wohnfläche. Angenehme Raumgrössen und -proportionen.
Alles wurde auf die individuellen und persönlichen Bedürfnisse abgestimmt und daraufhin optimiert.
Ein offenes Küchen-Ess-Wohnkonzept war gewünscht, wobei das Wohnen trotzdem einen eigenen Raumbereich bilden sollte.
Diese Bereiche sollten klar von den ausschliesslich durch die Bauherren genutzten Räumlichkeiten mit Bad, Ankleide und Schlafzimmer
getrennt sein.
Auch sollte es eine direkte Anbindung an die Doppelgarage geben.
Im Gartengeschoss wurde eine eigenständige Wohnung, ein kleiner Wellness-Bereich, sowie ein weiterer,
multifunktional zu nutzender Raum neben Heiz-/Technik-/Hauswirtschafts- und Kelleraum angeordnet.
Das Wohn- und Gestaltungskonzept:
nach einer ausführlichen und gründlichen Analyse der äusseren Rahmenbedingungen und inneren Vorgaben stand mit
den ersten Skizzen ein Konzept, welches im Wesentlichen mit dem gebauten Ergebnis bereits übereinstimmt.
Um eine bestmögliche Aussicht und grösstmögliche Privatssphäre zu bekommen, wurde das Gebäude innerhalb der
Bebauungsplanvorgaben vollständig Richtung Hangkante verschoben. Um eine optimale Orientierung nach Süden
und zur Aussicht zu erreichen, wurde die maximal zulässige Hausbreite angestrebt.
So ergeben sich zwei Baukörper, die sich durch ihre unterschiedlichen Nutzungen und Funktionen begründen und differenziert gestaltet wurden.
Strassenseitig ergibt sich ein erster Baukörper mit Eingangsbereich [mit Garderobe, Gäste-WC, Treppenabgang] und Doppelgarage.
Dieser ist in seiner Höhe gegenüber dem zweiten Baukörper mit dem eigentlichen Wohnbereich etwas reduziert und wurde mit einem
horizontalen Attikaverlauf gestaltet.
Der Aussenputz wurde hier in Besenstrich-Optik,farblich in Anlehnung an RAL-Farbton 7016 [anthrazit], ausgeführt. Farbgleich wurden ebenso die
Attikaabdeckung, Vordach, Fassade und das Garagentor, dessen Sicken mit den Klarglasstreifen der Eingangsfassade deckungsgleich
geplant wurde, gewählt.
Ein zweiter, winkelförmiger Baukörper nimmt den Küchen-Ess- und Wohnbereich, sowie den privaten Bad-Ankleide-Schlafbereich
auf.
Dieser Baukörper wurde nicht nur farblich gegenüber dem Eingangsbaukörper im Farbton Palazzo 15 und Fenster im Farbton DB703FS sowie die Attika-
abdeckung im Farbton DB701 abgesetzt, sondern auch mit seiner Geschosshöhe.
Gleichzeitig befindet sich an der südöstlichen Gebäudeecke innerhalb der Gebäudekubatur der eingerückte, erdgeschossige Balkon.
Dieser zweite Baukörper hat zwei ansteigende Attikaverläufe, deren Hochpunkt am Schnittpunkt der Balkonecke liegt.
Die differenzierte Geschosshöhe in Verbindung mit der erforderlichen Gefälledämmung führte zu dem steigenden/fallenden Attikaverlauf , und ermöglicht
ein sinnvolles Gefälle der extensiven Dachbegrünung - durchaus im Sinne des "form follows function".
Diese südöstliche Gebäudeecke ist gleichzeitig auch das auffälligste äussere Gestaltungselement:
die Aussenwände folgen der Gebäudekubatur während gleichzeitig die Ess- und Wohnzimmerfassade
zurückspringen und dadurch den Balkon bilden. Die Betondecke wurde an dieser Stelle ausgespart, so
dass die Wirkung der Vouten mit ihrem schrägen Verlauf nochmals verstärkt wird. Aber auch hier gilt:
der schräge Voutenverlauf vergrössert die Aus- und Fernsicht, der Balkon öffnet sich zur Landschaft,
bildet Brüstung- und Verschattungselement und ist damit wiederum mehr als ein ausschliessliches
"Gestaltungselement" - "form follows function".
Durch die Vouten wirkt der Balkon als Aussen- und Innenraum zugleich.
Die Wirkung der Vouten als eigenständiges Gestaltungselement wird durch das allseitig gegenüber dem Erdgeschoss zurückspringende
Gartengeschoss verstärkt.
Einfache, aber wohlüberlegte Gestaltungselemente strukturierern, zonieren und prägen den Innenraum:
hier gliedert ein holzverkleideter Block den Eingangs- und Garderobenbereich und nimmt das Gäste-WC sowie die Vorratskammer auf.
Um die Wirkung eines "massiven" Holzblockes zu verstärken, wurden diese beiden Türen flächenbündig ausgestaltet, wobei die Tür ins
Gäste-WC nach Innen durchschlagen muss.
Eigens für dieses Gestaltungselement wurden die Lichtschalter entwickelt, die mittlerweile als Gebrauchsmuster eingetragen
sind. Dezent und unauffällig, gestaltet und funktional. Und in jeder Schalterstellung absolut flächenbündig - "form follows function".
Dem hölzernen Block steht ein Block in Betonoptik als zweites raumgliederndes Element gegenüber.
Dieser führt vom Eingangsbereich mit einem flächenbündig eingelassenen Garderobenschrankelement, in dem unauffällig die Tür zum privaten
Bereich der Bauherren integriert ist, weiter zur raumhohen Verbindungstür zur Garage.
Gleichzeitig leiten der "Betonblock" mit der Garderobe weiter in den Küchen-Ess-Wohnbereich, der dort den "schwebenden" Esszimmerschrank
mit Weinkühlschrank, sowie den über Eck positionierten Kamin aufnimmt und letztendlich zur Wohnzimmerwand wird.
Innerhalb des "Betonblocks" konnte in Gebäudemitte das Ankleidezimmer sinnvoll angeordnet werden.
Der private Bereich ist klar und funktional gegliedert und detailreich gestaltet.
Gegenüber der Ankleide liegt mit gläserner Schiebetür abgetrennt das Bad, wodurch Tageslicht bis in Hausmitte fällt.
Im direkten Anschluss befindet sich das Schlafzimmer.
Über die parkett-belegte Treppe führt der Weg ins Gartengeschoss.
Hier scheint die Einliegerwohnung durch ihre grosszügige Verglasung fliessend in den Garten überzugehen.
Unterhalb des erdgeschossigen Balkons befindet sich eine dem kleinen Wellnessbereich vorgelagerte überdachte Terrasse.
Auf der Hangseite wurden die erforderlichen Nebenräume angeordnet.
Zusammenfassung:
ein nachvollziehbares Konzept und ergebnisorientierte Diskussionen ermöglichen das sehr persönliche Wohngefühl.