"Machabäer - Köln" - Ein zweites Leben


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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2023 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Büro- und Verwaltungsbauten

Objektart

Bürogebäude

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

03.2023

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
29.650 m³
Nutzfläche
7.520 m²
Grundstücksgröße
10.050 m²
Verkehrsfläche
800 m²
Grundstücksgröße
3.700 m²

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
"Machabäer - Köln" - Ein zweites Leben

  • Einleitung

Bei dem Gebäudeensembles an der Machabäerstraße/ Turiner Straße in Köln handelt es sich um die ehemalige AOK-Hauptgeschäftsstelle. An der Schnittstelle zwischen Hauptbahnhof,Eigelstein und Kunibertsviertel entsteht hier die Chance auf eine stadtbildprägende Aufwertung und Neupositionierung eines historischen Gebäudeensembles mit zeitgemäßer Nutzungsmischung und unter Berücksichtigung ressourcenschonender Mittel und Werkzeuge der Kreislaufwirtschaft. Das Hauptgebäude aus dem Jahre 1974 ist ein symmetrisches Atriumhaus mit Eingang an der Machabäerstraße und wird entlang der Straßen Unter Krahnenbäumen und Domstraße durch 3 Anbauten späterer Baujahre ergänzt. Der Fokus der Bearbeitung sollte speziell auf dem Re-Development des Hauptgebäudes liegen.

Das umliegende Areal ist einerseits geprägt durch einzelne, große Solitärbauten entlang der Nord- Süd-Fahrt, sowie dem östlich gelegenen Kunibertsviertel (Kirchen, Hotels, Schule, Musikhochschule, Krankenhaus, etc.). Andererseits überwiegt eine heterogene, kleinteilige Bebauung, mit unterschiedlichen Nutzungsarten. Das Planungsareal ist nahezu vollständig überbaut und versiegelt.

Das angestrebte Ziel der Entwicklung sollte eine Multi-Tenant Immobilie für gewerbliche Nutzungen mit Schwerpunkt Büro sein. Zudem sollten die Erschließungsmöglichkeiten und eine identitätsstiftender Adressbildung herausgearbeitet werden. Das Gebäudeensemble liegt mit seiner Westseite sehr prominent im Straßenraum, wobei der Haupteingang an der Südseite des Gebäudes liegt. Das Gebäude bietet aufgrund seiner Größe die Chance für eine neue städtebauliche und architektonische Einpassung und Adressbildung. An der Westseite des Gebäudes trennt ein Lichthof das Gebäude vom Straßenraum, dieser wird zur Belichtung des Untergeschosses genutzt.

  • Entwurfskonzept

Ziel war es dem alten Bürogebäude mit Hilfe von subtilen Eingriffen einen neuen und modernen Glanz zu verleihen. Um dies zu gewährleisten haben wir die bestehende Struktur des Gebäudes beibehalten und unser neues Konzept an die geometrisch klaren Linien und Strukturen angepasst. Die wohl größten Eingriffe in das Gebäude bilden hier zwei Erweiterungen. Zunächst wurde aus städtebaulichen Beweggründen die vordere, zurückspringende Fassade durch einen über alle Geschosse, in Summe 1.700 m² großen Anbau erweitertet. Dies führt zu einer saubereren Ausbildung der Fassadengestaltung entlang der Turinerstraße und verdichtete das Gebäude zudem an der Stelle, an der es das Grundstück zulässt. Die zweite Erweiterung findet im Rahmen einer Geschossaufstockung von rund 2.500 m² statt, in welcher sich unterschiedliche, in Korrespondenz zur Büronutzung stehende Sondernutzungen samt passender Außenräume ansiedeln. Die beiden Erweiterungen werden in einer nachhaltigen Holzhybridbauweise ergänzt. 

Um die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit des Gebäudes zu erhöhen wird der Haupteingang an die Turinerstraße verlegt. Der neue Anbau bildet hierbei einen großzügigen Empfangsbereich aus, der über zahlreiche Begegnungsorte verfügt. Zudem entsteht eine Achse zwischen Haupteingang und Innenhof, die die Struktur des ursprünglichen Gebäudes hervorheben soll. Diese Achse wird im Erdgeschoss von diversen Nutzungen, wie z.B. öffentliches Cafe, Mensa, Fitness und Veranstaltung gerahmt. Das Bestandsatrium wird zu einer grünen Mitte, es dient als Orientierungsort und lädt zum Verweilen ein. Von dort aus blickt man direkt auf eine skulpturale Treppe, die zusammen mit Aufzügen die vertikale Haupterschließung bildet. Die Regelgeschosse sind in unterschiedlich große Einheiten aufgeteilt. Hier soll jede Größe von Nutzer*innen Platz finden. Grundsätzlich ist die Struktur jedoch in drei Einheiten unterteilt, die jeweils von der Haupterschließung zu errreichen sind. Diese können bei Bedarf durch ihre geomatrische Struktur auch zusammengelegt werden. Zudem wurden zwei Regelgeschosstypen herausgearbeitet, wodurch im Atrium ein Spiel entsteht, welches dieses beleben soll. Das Dachgeschoss umfasst neben einem großflächigen Konferenzbereich, eine hausinterne Kita, sowie ein öffentliches Restaurant, von dem der Blick auf den Kölner Dom und Colonius möglich ist. Des weiteren bildet das Dachgesschoss drei Außenbereiche aus, die entweder mit den umliegenden Nutzungen verknüpft sind, wie zum Beispiel beim Restaurantbereich oder für das gesamte Gebäude zur Verfügung stehen. Abgeschlossen wird das Konzept durch die Wiederbelebung des Innenhofes. Hier wird, soweit möglich Fläche entsiegelt, um die Biodiversität im Veedel zu stärken und einen weiteren Außenbereich zu schaffen. Das Gebäude verfügt über eine Tiefgarage, welche weiterhin bestehen bleibt, jedoch mit Fahrradstellplätzen, Umkleiden und Duschen erweitert wird. 


 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
In Summe liegen die Besonderheiten in der Bestandsstruktur des Gebäudes. Es verfügt über eine sehr klare Struktur, die wir mit unserem Entwurf stärken und betonen wollten. Uns war wichtig, mit der Umgebung zu interagieren, weshalb wir das Nutzungskonzept breit gestreut haben. Hierzu haben wir das Erdgeschoss als öffentlichen Raum ausgebildet und Fläche für Gastronomie, Fitness und Veranstaltung geschaffen. Durch die Nähe zur Musikhochschule in Köln, wäre hier auch eine Interaktion mit dieser denkbar. Zudem befinden sich Kunstgewerbe in der Nähe, die die geplanten Ausstellungsflächen nutzen könnten. Dies würde die Vernetzung im Veedel stärken und schafft Aktivitäten im Gebäude, auch nach Feierabend.
Das Atrium war uns ein Gestalterisches Anliegen. Die skulpturale Freitreppe soll das Atrium beleben und hervorheben. Abgerundet wird die funktionale Struktur des Gebäudes mit dem Obergeschoss. Hier sorgt die hausinterne Kita für kurze Wege in der Stadt und das Restaurant schafft mit den Ausblicken ein besonderes Erlebnis nach Feierabend.
Das historische Gebäudeensembles erhält durch die neue Fassade eine stadtbildprägende Neupositionierung und der städtebauliche Kontext wird neu interpretiert. Alle Eingriffe entstehen unter der Berücksichtigung ressourcenschonender Mittel und Werkzeuge der Kreislaufwirtschaft.
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