St. Christoph Mainz
Wider des Vergessens
Die letzten Zeitzeugen erinnern sich noch genau an den 27. Februar 1945: Es gab nachmittags mehrfach falschen Fliegeralarm, sodass sich viele Mainzer an jenem Dienstag bereits in Sicherheit wähnten. Was schließlich am frühen Abend über die Stadt hereinbrach, sollte der verheerendste Fliegerangriff im gesamten Zweiten Weltkrieg auf Mainz werden. Über 1.200 Menschen verloren im Bombenhagel Ihr Leben. Die gesamte Innenstadt wurde zu 80 Prozent zerstört. Und mit ihr eines der symbolträchtigsten Bauwerke: Die frühgotische Kirche St. Christoph. Mitunter rund 1.200 Jahre alt, überragt sie historisch betrachtet nicht nur den Mainzer Dom. Vielmehr war sie als Taufkirche von „Stadtvater“ Johannes Gutenberg längst zu einem ganz besonderen Ort im Stadtbewusstsein geworden. St. Christoph, das bei der Bombardierung bis auf die Grundmauern zerstört wurde, sollte auch nach Kriegsende zum Mahnmal und Sinnbild der Zerstörung werden. So hat man vorhandene Überreste zerstörter Häuser im direkten Umfeld entfernt, damit sich der Blick ungehindert auf die Kirchenruine richten kann. Die stark zerstörten Außenmauern von St. Christoph wurden saniert und die Nordseite mit Betonstützen abgesichert, auf denen Bildhauer Heinz Hemrich die leidvolle Stadtgeschichte in einem Relief verewigte. Was aber mit erfolgtem Umbau 1963/64 als Mahnmal für die Ewigkeit angedacht war, drohte zum Leidwesen vieler Bürger alsbald in Vergessenheit zu geraten. Der umgebende Stadtplatz entwickelte sich über Jahrzehnte ohne klares Konzept: Zu einengend und zu unsensibel gestaltete sich nach und nach das direkte Umfeld der Kirchenruine. 50 Jahre nach ihrer Errichtung bot die Anlage ein bedauerliches Bild, das seiner zugedachten Rolle nicht mehr würdig war.
Wider des Vergessens
Die letzten Zeitzeugen erinnern sich noch genau an den 27. Februar 1945: Es gab nachmittags mehrfach falschen Fliegeralarm, sodass sich viele Mainzer an jenem Dienstag bereits in Sicherheit wähnten. Was schließlich am frühen Abend über die Stadt hereinbrach, sollte der verheerendste Fliegerangriff im gesamten Zweiten Weltkrieg auf Mainz werden. Über 1.200 Menschen verloren im Bombenhagel Ihr Leben. Die gesamte Innenstadt wurde zu 80 Prozent zerstört. Und mit ihr eines der symbolträchtigsten Bauwerke: Die frühgotische Kirche St. Christoph. Mitunter rund 1.200 Jahre alt, überragt sie historisch betrachtet nicht nur den Mainzer Dom. Vielmehr war sie als Taufkirche von „Stadtvater“ Johannes Gutenberg längst zu einem ganz besonderen Ort im Stadtbewusstsein geworden. St. Christoph, das bei der Bombardierung bis auf die Grundmauern zerstört wurde, sollte auch nach Kriegsende zum Mahnmal und Sinnbild der Zerstörung werden. So hat man vorhandene Überreste zerstörter Häuser im direkten Umfeld entfernt, damit sich der Blick ungehindert auf die Kirchenruine richten kann. Die stark zerstörten Außenmauern von St. Christoph wurden saniert und die Nordseite mit Betonstützen abgesichert, auf denen Bildhauer Heinz Hemrich die leidvolle Stadtgeschichte in einem Relief verewigte. Was aber mit erfolgtem Umbau 1963/64 als Mahnmal für die Ewigkeit angedacht war, drohte zum Leidwesen vieler Bürger alsbald in Vergessenheit zu geraten. Der umgebende Stadtplatz entwickelte sich über Jahrzehnte ohne klares Konzept: Zu einengend und zu unsensibel gestaltete sich nach und nach das direkte Umfeld der Kirchenruine. 50 Jahre nach ihrer Errichtung bot die Anlage ein bedauerliches Bild, das seiner zugedachten Rolle nicht mehr würdig war.