Das Lichtambiente natürlich frei von Blendung im Falle von Sonnenschein. Farbwiedergabe im wahrsten Sinne des Wortes 1A, oder 100%, bedingt durch das zumindest tagsüber ausschließliche Tageslicht. Um diesen Effekt zu unterstützen, wurde hochwertiges Weißglas verwendet, um die spektrale Zusammensetzung des Tageslichtes weitgehend unverändert zu belassen. Die Lichtfarben sind dementsprechend in perfektem Einklang mit dem circadianen Rhythmus von Tageszeit & Ort.
So macht Lesen Spaß!
Tagsüber ist der Energieverbrauch gleich null für den Lesebereich, mehr Energieersparnis geht nicht! Hinzu kommt, dass es sich um zenitales Licht handelt, welches nicht nur messbar wesentlich mehr Licht bedeutet, sondern auch emotional vom Menschen so empfunden wird. Durch eine 57%-Bedruckung des Glases wird Blendung vermieden, der untere Fassadenbereich ist ohne Bedruckung, um klare Durchsicht zu gewähren. Für die Nacht oder tageslichtarme Tageszeit sorgt eine Mischung von direkt strahlenden Downlights (Strahler in projektspezifischer Sonderkonstruktion) und den auf den “Klimasäulen“ positionierten, indirekten Uplights für optimale Seh- und vor allem Lesebedingungen (mit Klimasäulen sind die zylindrischen Edelstahlobjekte gemeint, welche gleichzeitig für Zu- und Abluft sorgen). Es gibt zwei Typen von Leseplätzen: Beide haben eine zusätzliche, in das Mobiliar integrierte Leseleuchte. Bei den mehr im Zentrum des Leseraumes stehenden “Langtischen“ versorgen asymmetrische Reflektoren für T5 Leuchtstofflampen die Tischflächen mit sehr gleichmäßigem Licht. Die Arbeitsplätze in direkter Fassadennähe haben eine mit LED bestückte Leseleuchte, so flach und formal minimiert, dass sie ebenfalls kaum als Leuchte wahrnehmbar ist.
Leuchten die sich zurücknehmen waren ein wichtiges Entwurfskriterium. Dies gilt auch für die Downlights, die abweichend von der Serie eine miniaturisierte Halterung und den Farbton der Stahlkonstruktion erhielten. Die Leseleuchten an den Arbeitsplätzen sind so integriert, dass man sie erst bei genauerem Hinsehen als Leuchte wahrnimmt. Die Uplights auf den Klimasäulen entziehen sich gänzlich dem Betrachter, sind aber für die Raumwirkung von elementarer Bedeutung. Sie beaufschlagen die leicht wirkende Stahlkonstruktion mit Licht, unterstützen die „Leichtigkeit der Einheit von Fassade und Konstruktion“. Darüber hinaus illuminieren sie die mit einer Bedruckung (57%) versehenen Glasscheiben.
Die Bedruckung zum Innenraum ist weiß, zur besseren Reflektion und Diffusierung der indirekten Lichtkomponente. In Summe entsteht so eine Lichtstimmung, die einer natürlichen Lichtatmosphäre, der an eine „Lichtung im Walde“ erinnern soll, nahe kommt.
Wenig kann mehr sein, dies war ein grundlegender Entwurfsgedanke. Die Kunst der Reduktion bezieht sich auf Konstruktion, Innenausbau, Materialwahl und natürlich das Leuchten- und Lichtdesign!