Direkt am Markplatz steht das Haus Nr. 7 recht prominent, aber beengt zwischen dem Platz, der Wagnergasse und dem ehemaligen Friedhof mit Blick zur Pfarrkirche. Buchbach leidet wie viele Gemeinden vergleichbarer Größe an Leerstand und einem aussterbenden Ortszentrum. Wirtshäuser finden keine Pächter mehr, nur Neubauten "auf der grünen Wiese" sind gefragt. Umso erfreulicher, dass mit der gelungenen Nachverdichtung sieben barrierefreie Wohnungen im Zentrum geschaffen werden konnten, die Nachfrage nach diesen war riesengroß! Nicht nur die Silhouette des Marktplatzes wurde aufgewertet, auch entlang der Wagnergasse und vor der Pfarrkirche erstrahlt der Ort wieder.
Das Planungskonzept für das neue Gebäude musste einerseits mit der gebotenen Enge umgehen, sich andererseits aber auch harmonisch in das Ortsbild einfügen, um attraktive und lebenswerte Wohnungen zu gestalten. Ortstypische Motive (geputzte Lochfassaden, ziegelgedeckte Satteldächer, Holzschalungen am Wirtschaftstrakt) wurden aufgenommen und modern interpretiert, so lassen die konischen Holzlamellen vor den Glasfassade im Obergeschoss viel Licht in die Räume und schaffen zudem Privatsphäre. Die integrierten Loggien schaffen Ausgleich für den fehlenden Garten, zudem dient der kleine Innenhof als zentraler Treffpunkt für die Gemeinschaft. Am zurückversetzten Haupteingang kann man am Marktplatz auf der Bank bei einem Feierabend-Bier den Tag bei einem Ratsch in der Abendsonne ausklingen lassen. Alle Einheiten sind barrierefrei gestaltet und für Menschen in allen Lebensphasen geeignet.
Das Projekt stellt ein gelungenes Beispiel dar, wie Problemgrundstücke wieder einer zukunftssicheren Nutzung zugeführt werden können, ohne Einbußen bei Komfort oder Privatsphäre. Kluge Planung mit unterschiedlich großen Wohnungen lässt generationenübergreifendes Wohnen zu, die Vernetzung mit dem Ort bietet Synergieeffekte über das Anwesen hinaus. Ohne jeden weiteren Flächenfraß und ökologisch zu Ende gedacht ist der Ersatzneubau ein ressourcenschonendes, auch im Design zeitloses Bauwerk mit hoher sozialer Komponente. Ausschließlich mit regionalen Firmen erstellt ist es eine Maßanfertigung für den Ort, die Schwierigkeiten wie Stellplätze oder beengte Lebensverhältnisse elegant löst und einen positiven Akzent im Ortszentrum setzt.
Durch die erst auf den zweiten Blick erkennbaren "modernen" Details fügt sich das Haus nahtlos und elegant in die Umgebung ein. Die Staffelung und optische Trennung der beiden Gebäudeteile wirken zudem kleinmaßstäblich und reduzieren optisch das neue Bauvolumen. Mittlerweile wird der "Marktplatz 7" von der Gemeinde als Musterprojekt und Maßstab für weitere Baumaßnahmen im Ort verwendet, an dem sich andere Bauträger messen müssen. Das Quartier wurde durch Gebäude und barrierefreie Außenanlagen stark aufgewertet, es ist zu einer festen Adresse am Marktplatz geworden.