Das Projekt MB83 repräsentiert eine Revitalisierung und Transformation historischer Bausubstanz
zu einem modernen, nachhaltigen Wohnkomplex.
Das 1883 errichtete Gebäude, einst Teil des Areals der Herrenmühle/Rathsmühle Querfurt,
wurde liebevoll restauriert und zu neuem Leben erweckt.
Das Projekt zeichnet sich durch seine respektvolle Integration von Denkmalschutz und
zeitgemäßer Nachhaltigkeit aus.
Trotz der erheblichen Herausforderungen, darunter jahrelanger Leerstand,
Feuchtigkeitsschäden und veraltete Strukturen, gelang es, das Gebäude in einen modernen,
teilweise barrierefreien Wohnkomplex mit vier Wohneinheiten zu verwandeln.
Eine Besonderheit ist die innovative Nutzung von erneuerbaren Energien,
darunter eine Luft-Wärmepumpe und Solarthermie, die zusammen mit einer mineralischen Innendämmung
und 3-fach verglasten Holzfenstern eine emissionsfreie Bewirtschaftung ermöglichen.
Diese Nachhaltigkeitsbemühungen erstrecken sich über alle Aspekte des Projekts,
von der Materialauswahl bis hin zur Energieversorgung und Finanzierung.
Durch eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern und Baustoffherstellern
sowie die Nutzung grüner Banken für die Finanzierung, wird nicht nur die regionale Wirtschaft gestärkt,
sondern auch ein Modell für zukünftige nachhaltige Bauprojekte geschaffen.
Das Projekt MB83 ist ein Beispiel dafür, wie historische Bausubstanz erhalten,
nachhaltig umgenutzt und sozial verantwortungsvoll bewirtschaftet werden kann.
Es demonstriert, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können,
und soll andere Akteure der Branche ermutigen, ähnliche Projekte anzugehen und
somit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung unseres kulturellen Erbes und zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums zu leisten.
Ausgangslage.
Das 1883 errichtete Gebäude mit Klinkerfassade und Natursteinsockel gehört zu dem Areal der ehemaligen Herrenmühle/Rathsmühle Querfurt,
welches 1479 erstmals erwähnt wurde.
Bis um das Jahr 2010 wurde das denkmalgeschützte Haus (Baudenkmal / Einzeldenkmal) noch bewohnt.
Danach stand es leer und diente als Lager für einen Schrotthändler.
Zu DDR-Zeiten sowie zu Nachwendezeiten, wurden kaum Instandhaltungsmaßnahmen oder
Modernisierungen durchgeführt, sodass sich das Gebäude beim Erwerb 2018 in einem erbärmlichen Zustand befand.
Die Dacheindeckung war schadhaft (ca. 140 Jahre alt),
es gab Feuchtigkeitsschäden innerhalb und außerhalb der Gebäudehülle,
Schimmelbefall, die Fenster waren Jahrzehnte alt und kaputt, die Fußböden marode,
Holzbalkendecken waren durch Feuchtigkeitseintritt angegangen,
das Mauerwerke an Giebelseite brüchig, die Fassade verunreinigt, die Außenanlage zugewuchert.
Es war keine Heizungsanlage vorhanden, keine Strom und Wasserinstallation.
Im Prinzip - ein Abrissobjekt.
Welche Ziele wurden mit dem Projekt erreicht?
Das Gebäude hat den Status des KFW-Effizienzhaus “Denkmal” und vereint damit Denkmalschutz und
nachhaltiges & ökologisches Bauen/Sanieren.
Trotz der Mehrkosten für die energetische Sanierung und der Beachtung des Denkmalschutzes
ist am Standort bezahlbarer Wohnraum (im EG sogar barrierearmer Wohnraum) entstanden.
4 WE, 305qm Wohnfläche (38qm-111qm).
Durch die erheblichen Schäden am Gebäude, ist nur noch die Gebäudehülle, ein Teil der Zwischendecken,
sowie ein Teil des Dachstuhls original. Alle anderen Bauteile wurden erneuert.
Was ist das Besondere am Projekt?
Das Besondere an dem Objekt ist, dass es trotz der Klinkerfassade (keine Außendämmung möglich) gelungen ist,
das Haus mit einer Luft-Wärmepumpe + Solarthermie für die Warmwasseraufbereitung (+ Heizungsunterstützung) auszustatten.
In Verbindung mit der eingebauten mineralischen Innendämmung und den 3-fachverglasten Holzfenstern ist somit eine völlig emissionsfreie
Bewirtschaftung möglich. Hinzu kommt, dass das ganze System mit Ökostrom beliefert wird.