Eine Universität, die nicht als rein selbstbezogene Riesenmaschine isoliert in der Stadt steht, sondern ein diverser Organismus, der mit der Umgebung kommuniziert. Ein Paradebeispiel für das städtebaulich-architektonische Ideal der Connectivity. Mit diesem betont urbanen Konzept gewannen Lorenzateliers den EU-weiten Wettbewerb für den Neubau der Linzer Medizinischen Fakultät und wahrte somit die einmalige Chance, mit dem Allgemeinen Krankenhaus und der Universität ein Stück Innenstadt zu kreieren.
Konzept
Die Aufteilung in vier unterschiedlich ausformulierte Gebäude versteht sich dabei durchaus als philosophisches Statement: Universität nicht als Instanz einer alleingültigen Wahrheit, sondern als diverser, offener Lern-Ort, der keine Angst vor Widersprüchen hat. Die Wahl von vier unterschiedlichen Materialien (Holz, Stein bzw. Beton, Ziegel bzw. Keramik und Stahl) unterstreicht diesen Charakter zusätzlich. Die Kernfunktionen Hörsäle, Labors, Büros und Bibliothek können jeweils in einem eigenen maßgeschneiderten Gebäude untergebracht werden. Die Gliederung in vier getrennte Baukörper ermöglicht es, für die unterschiedlichen Funktionen optimale räumliche, technische und gestalterische Lösungen zu entwickeln. Nach außen bilden diese Gebäude ein kompaktes Ensemble zwischen AKH, Blutzentrale, Krankenhausstraße und Park. Der zentrale Platz in der Mitte liegt im Schnittpunkt der Wege durch das Gelände, öffnet sich zu den angrenzenden Räumen und wird so zum urbanen Treffpunkt. In den Erdgeschoßzonen um den Platz sind die öffentlichen Funktionen wie Foyer, Café, Veranstaltungsraum und Geschäfte angeordnet. Dieser Campusgedanke fördert Forschung, Austausch und Kommunikation, die Stadt selbst wird zum Modell für die Bildungsstätte. 1.800 Studenten sowie 250 Professoren und Wissenschaftliche Mitarbeiter werden in Zukunft im 12.500 m² großen Gebäude lernen, lehren und forschen.