Hinter der Hülle
Klare Kante zeigen ist für eine Zeitung essenziell. In einer guten Tageszeitung wird die Welt linear aufbereitet, Zeile für Zeile unterschiedlich tief zerlegt und erklärt, schön übersichtlich und neutral mit Verzicht auf zu bunte Ausführungen. Und genauso mutet die ALUCOBOND®-Fassade des neugebauten Medienhauses Saint-Paul Luxembourg an, entworfen von M3 Architekten. Das wichtigste Produkt des Verlages ist das „Luxemburger Wort“, die größte Tagezeitung des Landes. Der Neubau liegt in der Gemeinde Howald, im südlichen Abseits der Stadt Luxemburg, aber immerhin verkehrsgünstig innerhalb des Autobahnringes gelegen. Hier verwachsen Vorstadt und Hauptstadt zu einer heterogenen Stadtmasse. Nur einen Kilometer weiter entstanden jüngst zahlreiche Wohnungen, Parks, ein Shoppingcenter und baumbestandene Boulevards. Das direkte Umfeld des Neubaus aber bilden Büroneubauten, alte Gewerbehallen und Verkehrskreisel. Umso wichtiger war es, architektonisch eine klare Kante zu zeigen. Das Gebäude entwickelt sich u-förmig um ein mittiges Atrium. Die Seiten sind an ihren Enden miteinander verschnitten. So begrenzt das Gebäude zu zwei Seiten den Straßenraum und bildet trotzdem zwei Stirnflächen aus, an denen sich der Verlag mit seinem Logo präsentieren kann. Die Fassade aus ALUCOBOND® ist horizontal und linear strukturiert, mit schmalen, vor- und rückspringenden Kassetten. Dieses Relief heller Linien löst sich zu den dunklen Fensterflächen hin auf, nicht abrupt, sondern in einem fein gegliederten, dynamischen Übergang, bei dem die Abstände zwischen den Kassetten größer und größer werden. Die Fassade bekommt so mehr Tiefe; sie entblättert sich in Ebenen von opak zu halbtransparent zu volltransparent. Nur eines dieser grafischen Details, mit denen die Architekten das Nachrichtenideal von Investigation, Sachlichkeit und Tiefe, vom Freilegen und Dahinterschauen verbildlichen. Auch im Innern setzen sie auf sachliche Abstufungen mit neutralen, nichtbunten Farben, von weiß über beige und grau zu schwarz, aber auch mit funktionalen Arbeitsbereichen, die sie konzentrisch, um das helle Atrium des Gebäudes, dem Newsroom, organisieren. Die klare Kante in Abstufungen hilft bei der Einordnung der Raumbezüge und Perspektiven. Das gilt nicht nur für die Architektur, sondern auch für die alltägliche Organisation der journalistischen Arbeit.
Klare Kante zeigen ist für eine Zeitung essenziell. In einer guten Tageszeitung wird die Welt linear aufbereitet, Zeile für Zeile unterschiedlich tief zerlegt und erklärt, schön übersichtlich und neutral mit Verzicht auf zu bunte Ausführungen. Und genauso mutet die ALUCOBOND®-Fassade des neugebauten Medienhauses Saint-Paul Luxembourg an, entworfen von M3 Architekten. Das wichtigste Produkt des Verlages ist das „Luxemburger Wort“, die größte Tagezeitung des Landes. Der Neubau liegt in der Gemeinde Howald, im südlichen Abseits der Stadt Luxemburg, aber immerhin verkehrsgünstig innerhalb des Autobahnringes gelegen. Hier verwachsen Vorstadt und Hauptstadt zu einer heterogenen Stadtmasse. Nur einen Kilometer weiter entstanden jüngst zahlreiche Wohnungen, Parks, ein Shoppingcenter und baumbestandene Boulevards. Das direkte Umfeld des Neubaus aber bilden Büroneubauten, alte Gewerbehallen und Verkehrskreisel. Umso wichtiger war es, architektonisch eine klare Kante zu zeigen. Das Gebäude entwickelt sich u-förmig um ein mittiges Atrium. Die Seiten sind an ihren Enden miteinander verschnitten. So begrenzt das Gebäude zu zwei Seiten den Straßenraum und bildet trotzdem zwei Stirnflächen aus, an denen sich der Verlag mit seinem Logo präsentieren kann. Die Fassade aus ALUCOBOND® ist horizontal und linear strukturiert, mit schmalen, vor- und rückspringenden Kassetten. Dieses Relief heller Linien löst sich zu den dunklen Fensterflächen hin auf, nicht abrupt, sondern in einem fein gegliederten, dynamischen Übergang, bei dem die Abstände zwischen den Kassetten größer und größer werden. Die Fassade bekommt so mehr Tiefe; sie entblättert sich in Ebenen von opak zu halbtransparent zu volltransparent. Nur eines dieser grafischen Details, mit denen die Architekten das Nachrichtenideal von Investigation, Sachlichkeit und Tiefe, vom Freilegen und Dahinterschauen verbildlichen. Auch im Innern setzen sie auf sachliche Abstufungen mit neutralen, nichtbunten Farben, von weiß über beige und grau zu schwarz, aber auch mit funktionalen Arbeitsbereichen, die sie konzentrisch, um das helle Atrium des Gebäudes, dem Newsroom, organisieren. Die klare Kante in Abstufungen hilft bei der Einordnung der Raumbezüge und Perspektiven. Das gilt nicht nur für die Architektur, sondern auch für die alltägliche Organisation der journalistischen Arbeit.
