In Grundriss-Querrichtung ist das Gebäude in einen Erschließungsgang entlang der nördlichen Kommunalwand und die nach Süden orientierten Wohn- und Aufenthaltsräume gegliedert. Deren Aufteilung in unterschiedliche Wohngrundrisse mit bis zu fünf Zimmern ist ebenso möglich, wie die Separation zweier Wohneinheiten je Geschoss. Die Belichtung und Belüftung aller Räume erfolgt über die großzügig aufgeglaste Südfassade, deren sommerlicher Wärmeschutz und konstruktiver Holzschutz sich – gleich einem traditionellen Fachwerkbau – aus deren geschossweisem Vorspringen ergibt. Die sich in der Fassadenschichtung ergebenden Loggien, welche als eigenständiges, hölzernes Stabwerk realisiert sind, erweitern alle Wohnungen in den Außenraum nach Süden hin. Die Erdgeschosswohnung erhält mit der Öffnung der Südfassade eine direkte Verknüpfung mit dem Gartenhof.
Die Mischkonstruktion, bestehend aus Massivholzbau und Mauerwerks-Kommunalwänden, fußt auf einer freitragenden Bodenplatte aus Stahlbeton und der halbgeschossig in den Untergrund versenkten Duplex-Parkierungsgrube aus Stahlbeton, welche auf Bohrpfählen gegründet sind. Eine überschnitte Bohrpfahlwand sichert die Nachbarbebauung. Der dreiseitige Gebäudemantel der Kommunalwände ist in Mauerwerk aus Energiesparziegeln mit integrierter Wärmedämmung hergestellt und zur Aussteifung mit Ringankern aus Stahlbeton versehen. Der Massivholzbau ist aus Brettschicht- und Furnierschichtholz gefertigt und mittels Schlitzblechen in ingenieurmäßiger Verbindung gefügt. Die liniengelagerten Brettsperrholzdecken lagern auf Innen- und Außenwänden aus Brettsperrholz. Stützen und Unterzügen sind aus Brettsperr- oder Furnierschichtholz gefertigt. Die Außenwände sind als Riegelgefache mit Faserdämmung ausgeführt. Die Dachdecke ist ebenfalls als Brettsperrholzdecke realisiert, deren Lastabtrag zusätzlich über die Loggia-Konstruktion erfolgt. Die Loggien als hölzernes Stabwerk aus Lärchen-Brettschichtholz sind aus wärmetechnischen Gründen weitgehend von der Tragstruktur der Massivholzkonstruktion entkoppelt. Unter besonderer Berücksichtigung des konstruktiven Holzschutzes ist das Stabwerk der Loggien über ingenieursmäßige Verbindungen mittels Schlitzblechen konstruiert. Die Holzleistenfassade ist aus sägerauer Fichte mit einer Oberflächenversiegelung aus mineralischem, weißem Farbanstrich gefertigt.
Das Gebäude ist als Energieeffizienzhaus KfW40 (2014) mit Passivhauskomponenten projektiert. Für das Gebäude ist ein Primärenergiebedarf von 9,7 kWh/m2a mit einer energetischen Qualität der Gebäudehülle von 0,21 W/m2K festgesetzt. Der Endenergiebedarf des Wohngebäudes beträgt 38,6 kWh/m2a.
Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über die Integration an die bestehende Fernwärmezentrale des Vorderhauses auf dem Grundstück. Im Rückgebäude selbst wurde eine Übergabestation für die Beheizung und das Warmwasser errichtet. Für jede Wohnung wurde eine dezentrale, kontrollierte Wohnraumlüftung nach Passivhaus Standard eingebaut. Die Wärmeverteilung der Wohnungen wird durch Fußbodenheizungssystem versorgt. Dabei wurde besonders Wert gelegt, auf einen möglichst ökologischen Aufbau des Fußbodenheizungssystems. Die Isolierebene besteht aus einem Wabensystem aus Kartonage mit einer Schüttung aus Perliten. Für jede Wohnung wurde eine dezentrale, kontrollierte Wohnraumlüftung nach Passivhaus Standard eingebaut.
Der Anspruch an ein nachhaltiges Bauen reicht bei diesem Neubau eines Mehrfamilienhauses über die konstruktiven und energiekonzeptionellen Aspekte hinaus und umfasst zudem die vielfältige Adaptionsmöglichkeit der freien Grundrisse an individuelle Wohnbedürfnisse.