Mehrgenerationswohnen II Eigene Scholle Halle

Diesterwegstraße 36a, 06128 Halle

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ENKE WULF architekten


51.0000000 11.0000000 Diesterwegstraße 36a, 06128 Halle
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2020 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Mehrfamilienhäuser

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

04.2019

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
31.722 m³
Nutzfläche
5.481 m²
Wohnfläche
4.155 m²
Grundstücksgröße
9.054 m²
Verkehrsfläche
1.554 m²
Grundstücksgröße
10.706 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
11.186.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Fernwärme
Sekundär
Solarthermie

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 70

Tragwerkskonstruktion

Kalksandstein

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Inmitten einer Gartenstadt-Siedlung wurde auf einem denkmalgeschützten ehemaligen Schulgelände ein lebendiges und durchgrüntes Wohnquartier geschaffen, in dem Selbstbestimmung und soziale Einbindung als modernes genossenschaftliches Mehrgenerationskonzept gelebt wird. Ein gemeinsamer Grünraum, zu dem sich alle Gebäude hin orientieren, bleibt frei von öffentlicher Erschließung und bietet dem Wohnen Schutz und Erholung. Straßenseitig interpretieren die Gebäude mit gezielt gesetzten großformatigen Sitzfensterelementen sowie tief in die Fassade eingestanzten Fensteröffnungen die Umgebungsfassaden als gestalterische Überhöhung neu. Mit offenen Räumen auf kompakten Grundrissflächen sowie der maximalen Ausnutzung des gesamten Dachvolumens mittels eingestellter Galerieebenen wurde bezahlbarer Wohnraum mit größtmöglichem Wohnkomfort geschaffen. Große Fensteröffnungen und Freiflächen lassen die Räume großzügig erscheinen und erweitern sie bis in den Außenraum.

Städtebauliche Einbindung 
Das ehemalige Schulgelände wurde um drei straßenbegleitende Flankenhäuser im Duktus der Gartenstadt ergänzt. Im Inneren des Grundstücks wurden in Fortschreibung der südlich angrenzenden Binnenstruktur zwei weitere Gartenhäuser so implantiert, dass sich zwei Gartenhöfe bilden, die sich zum Garten der denkmalgeschützten „Alten Schule“ öffnen. Die geneigten Traufen nehmen Bezug aufeinander und vermitteln behutsam zwischen den unterschiedlichen Gebäudehöhen und Dachneigungen der angrenzenden Bebauung. 

Materialkonzept
Die in der Umgebung vorgefundenen Materialien wurden aufgenommen und auf moderne Weise neu interpretiert. Dabei wurde Wert auf ehrliche und nachhaltige Materialien gelegt, welche in Würde altern und in ihrer Zeitlosigkeit mehrere Generationen überdauern. Auf Versiegelungen und Farbanstriche wurde bewusst verzichtet, um mit unterschiedlichen Texturen bei wechselnden Lichtverhältnissen zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten ein variierendes Spiel von Licht und Schatten zu erzeugen.  So wechseln in den Fassaden unbeschichtete Besenstrichputze mit tiefen, glatt verputzten Laibungen sowie flächenbündigen, glatten Eloxalflächen, welche auf unterschiedlichste Weise das Licht brechen. Durch ihre reduzierte Eigenfärbung stärken sie den Baukörper in seiner archetypischen Form und schaffen gleichzeitig durch ihr wechselndes Spiel von Licht und Schatten eine große Lebendigkeit. 
Innerhalb der Gebäude wurde das Materialkonzept konsequent mit Sichtbetonflächen, Sichtestrichen und naturbelassenen Putzen fortgesetzt. Dem gegenüber setzen geölte Eichenholzelemente an besonderen Orten, wie den Sitznischen der Gemeinschaftsbereiche, den großen Sitzfenstern sowie den Wohnungseingängen, warme Akzente.
Die ursprünglich denkmalgeschützte Porphyrmauer der Außenanlagen, welche das Grundstück umfasste, wurde zurückgebaut, der geborgene Porphyr zerkleinert und als farb- und texturgebender Zuschlag in die neue Stampfbetonmauer eingearbeitet. Diese integriert hinter flächenbündigen rostfarbenen Cortenstahlelementen die obligatorischen Müllstellplätze.

Besondere Maßnahmen zur Kostensenkung
Klare Strukturen mit offenen und effizienten Grundrissen garantieren eine optimale Flächennutzung, vermitteln Großzügigkeit und reduzieren den Materialeinsatz. Mit zusätzlichen Galerieebenen werden Flächen mit wenig Aufwand bis in das Dach hinein genutzt. Mit einfachen naturbelassenen Materialien, Vereinfachung von Details, Einsatz von Festverglasungen sowie seriellen, vorgefertigten Bauelementen konnte bei kostengünstiger Bauweise ein Maximum an Wohnkomfort erzielt werden. 

Energieeffizienz und Klimaschutz 
Die Heizwärme- und Warmwasserversorgung wird über maximierte Solarthermieflächen und Fernwärme mit einem Primärenergiefaktor von 0,00 sichergestellt. Auf der Tiefgarage wurde auf einer Fläche von 1.150 qm ein intensiv begrüntes Retentionsdach als Regenwasserspeicher mit nachgeschaltetem Zisternenspeicher angelegt. Neben der Reduzierung von ungenutzt abgeleiteten Regenwasser, der Absicherung gegenüber Extremwetterereignissen und der Bereitstellung von Wasser zur Bewässerung der Grünanlagen führt es zu einer deutlichen Verbesserung des Mikroklimas und zur Kühlung des Binnenbereichs.

Sozialer Anspruch 
Ausgangspunkt war die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, welcher unabhängiges Wohnen bis ins hohe Alter durch ein soziales Netzwerk zwischen jungen Familien und Senioren durch räumliche Nähe und Barrierefreiheit befördert. Durch die Mischung verschiedener Wohnungstypen und -größen wurde ein Spektrum geschaffen, welches eine langfristige Bindung der Mieter an das vertraute Gebiet ermöglicht. Gezielt gesetzte Aufenthaltsbereiche laden zum Begegnen ein und unterstützen das Miteinander. 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
"Das Projekt Mehrgenerationswohnen II 'Eigene Scholle', Halle (Saale), ist ...in seinen baulichen, planerischen und Materialqualitäten ein überragendes Beispiel eines zukunftsorientierten Wohnungsbaus." Es verfügt "über eine Strahlkraft weit über die Grenzen von Sachsen-Anhalt".
(Jury zum Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2019)

VERBAUTE PRODUKTE

Attika-Abdeckprofile
MAK-B

Leuchten
Außenbeleuchtung

Dachsteine
Tegalit

Glasbrüstungen
Balardo

Dachbegrünungen
Retentionsdach

Rolladen
INTEGO.P

Fenster
Aluminium-Fenster

Außenwandputze
Stolit Effect (Besenstrich)

Jalousien
E60AF

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

ENKE WULF architekten

Oranienstraße 25

10999 Berlin

Tel. 030.69582530


Bauherr

Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft "Eigene Scholle" eG

Angersdorfer Weg 23

06128 Halle

Tel. 0345.482830


Bauleistung: Fassade

Steffen Kirchner Maler GmbH

Bahnhofstraße 7

07950 Zeulenroda-Triebes

Tel. 036622.72950


Bauleistung: Metall- und Stahlbau

HOTEC Metallbau UG

Dechantengrund 11

06618 Naumburg

Tel. 03445.233676


Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

B.E.W. Bedachungen Erik Weidinger GmbH

Plößnitzer Straße 27

06188 Landsberg / OT Niemberg

Tel. 034604.25260

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