Die Grundidee des Architekten Daniel Spreier war, dass sich die Schüler das Gebäude zu eigen machen und mit ihm interagieren. Innen wird dies durch die versetzten Fenster erreicht, die ständig neue Perspektiven und Durchblicke erlauben. Im Außenbereich wurden, gerahmt von Rasenflächen und Bäumen, zwei „Klassenzimmer im Freien“ bestehend aus abgetreppten Beton- und Natursteinkuben geschaffen. Diese animieren die Schüler zum Hinlegen, Sitzen, aber auch zum darüber laufen und -springen. Für Schüler eine ideale Möglichkeit um überschüssige Energie abzubauen. Seit der Eröffnung des Gebäudes zeigt sich, dass diese Idee nicht nur in den Pausen, sondern auch nach Schulschluss sehr erfolgreich angenommen wird.
Das Gebäude öffnet sich über eine großzügig verglaste Eingangsfassade zum Schulhof hin. Die vom Innenraum ins äußere Vordach durchlaufende Deckenkonstruktion erzeugt eine fließende Übergangszone zwischen Schulhof und Mensaraum.
Das Dachtragwerk besteht aus 1m hohen und dabei nur 10cm starken Leimholzbindern. Alle Versorgungsleitungen, Lüftung, sowie Beleuchtung verlaufen oberhalb der Holzträger und treten somit im Raum zurück. Sichtbar bleiben indirekt leuchtenden Holzquadrate, welche die Konstruktion inszenieren und ein Schachbrettmuster erzeugen.
Alle Materialien und Farben im Innenraum wurden natürlich und unbehandelt belassen, sind so keiner Farbmode unterworfen und betonen die bunte Bestuhlung zusätzlich. Der Sichtbeton der Wände wurde mit einer OSB-Schalung hergestellt, welche eine raue und warm wirkende Oberfläche erzeugte. Für den Fußboden wurde eine Industrie-Estrichoberfläche gewählt, die durch eine zusätzliche Harzschicht geschützt wird.
Die äußere Mensafassade wurde mit ihren 30mm starken Keramik-Paneelen einerseits vom Klinkerbau des 70er Jahre Schulgebäudes inspiriert, andererseits stärken die leuchtend roten Fassadenplatten den Wiedererkennungswert des Gebäudes. Der kräftige und selbstbewusste Farbton des Mensa- und Veranstaltungsgebäudes wird so zum sichtbaren Zeichen einer neu reformierten Schule. Die Glasierung der Paneele verstärkt diesen Effekt noch und macht die Fassade nebenbei widerstandsfähiger und leichter zu reinigen.