Das Raumprogram sah vor:
1.) Mensa mit Küchenbereich (Aufwärmküche) und Nebenräumen für 150 Schüler mit Erweiterungsmöglichkeit.
2.) Gruppenräume verschiedener Größen und Qualitäten mit Nebenräumen.
3.) Sporthalle, gleichzeitig Mehrzweckhalle mit Umkleiden, Duschen, WCs, Aufsichts- und Geräteräumen als 3-Feld-Halle.
4.) Bühne mit Nebenräumen und Backstagebereich.
Eine Mehrfachnutzung war vorgesehen, da die verschiedenen Aktivitäten an unterschiedlichen Tages- bzw. Wochenzeiten stattfinden sollen.
5.) Allgemeine Technikzentralen.
Da die Samtgemeinde mit rd. 16.000 Einwohnern nicht über die nötigen finanziellen Mittel für eine Baumaßnahme dieser Größenordnung verfügte, wurden Zuwendungen vom Land Niedersachsen beantragt. Dennoch war der finanzielle Rahmen extrem eng.
Die Lösung:
Das gesamte Gebäude wurde auf eine durchgängige Wärmedämmung aus Schaumglasschotter gebaut, so dass der Fußbodenaufbau stark vereinfacht werden konnte.
Die Mehrzweckhalle besteht aus Fertigteilstützen (incl. Fundamente), im Sockelbereich Mauerwerk, darüber Paneelfassade mit Alublechverkleidung, Fischbauchträgern und einem Kalzipdach in Pultform. Durch die Geometrie wird der Nebenraumbereich zweigeschossig nutzbar.
Die Mensa mit konventieneller Außenschale aus Mauerwerk wird durch eine optisch ansprechende Holzleimbinderkonstruktion, die den viertelkreisförmigen Grundriss dieses Gebäudeteils betont und durch die Zeltdachform genügend Höhe für einen Galeriebereich bietet, wirkt überraschend großzügig.
Alle Bereiche wurden innen aus unverputztem Mauerwerk mit lasierendem Anstrich hergestellt, das Außenmauerwerk aus Vormauerziegeln 2. Wahl.
Durch die Geometrie, das Sichtmauerwerk im halbsteinigen Verband und einige Details (z.B. gemauertem Dachgesims) entsteht trotz einfacher Baumaterialien ein Eindruck höherer Qualität. Zur Kostensenkung trug weiterhin bei die Verwendung von Industriematerialien (Paneelwände in der Halle, Kalzipeindeckung, Asphaltfliesen, Epoxidharzbeschichtung in allen Nassräumen und Küche usw.).
Dadurch und durch das Ausnutzen der Möglichkeiten der Vergaberichtlinien konnten die Baukosten trotz erhöhtem Aufwand für Brandschutz (das Gebäude fällt unter die Versammlungsstättenrichtlinie) bei rd. 50% bis 60% der Kosten lt. Baukostenindex gehalten werden.
Die Architektur ist bodenständig entsprechend der ländlichen Umgebung, ist aber auffällig genug um der Funktion als Zentrum der Schule und Veranstaltungsort der Region dienen zu können.