Das neue bauliche Ensemble ersetzt ein provisorisches Wachgebäude an einem 24 Stunden besetzten Haupttor des Messegeländes und markiert das Messegelände an der Hauptzufahrt zur Frankfurter Innenstadt aus westlicher Richtung.
Die Aufgabenstellung, signifikante Bauwerke für zwei unterschiedliche Haupttore zu schaffen, welche die Funktion einer großflächigen Überdachung der unterschiedlichen Kontrollbereiche erfüllen, führte am Tor Nord zu einem Dach in Form eines gestreckten Ovals von 42 x 18 m.
Die ovale Form spielt sich frei von den rechteckigen Baukörpern, die das Gelände bestimmen und verleiht dem Dach seine Eigenständigkeit und Zeichenhaftigkeit. So unterstützt das neue Ovaldach als weithin sichtbare Ikone die Orientierung des Besuchers – sowohl im Lageplan als auch räumlich. Gleichzeitig stellt es eine architektonische Visitenkarte der Messe Frankfurt dar.
Die Gründungsmöglichkeiten an den unterschiedlichen Standorten, insbesondere auf einer bestehenden Straßenbrücke am Tor Nord erforderten eine unregelmäßige Stützenstellung.
Das innovative Tragwerk erinnert an natürliche, gewachsene Strukturen. So reagiert das Tragwerk, ähnlich wie ein Baum, auf die ortsspezifischen Gegebenheiten und bildet auf diese Weise eine strukturelle Ästhetik aus, die auf den ersten Blick selbstverständlich wirkt.
Das Dach wurde als Ganzes in der Werkstatt vorgefertigt, anschließend in sieben transportfähige Segmente zerteilt und schließlich unmittelbar neben dem endgültigen Standort am Boden zusammengebaut. Die Aufteilung in transportfähige Elemente erfolgte mit der Maßgabe, die Anzahl der erforderlichen Schweißstellen auf der Baustelle auf ein Minimum zu reduzieren. Durch den hohen Grad der Vorfertigung konnten die Sperrungen der Brücke und die Schließzeiten des Messetores gering gehalten werden. Darüber hinaus bedeutete dieser optimierte Bauablauf ein Plus an Arbeitssicherheit.
Gestalterisches Ziel dieser eigentlich profanen Bauaufgabe war es, eine Konstruktion zu finden, die ohne Verkleidungen oder nachträgliche Überformungen auskommt und höchsten architektonischen Ansprüchen genügt. Der Werkstoff Stahl ermöglicht dabei die besondere Leichtigkeit der Struktur. Mithilfe von zeitgemäßer Planungs- und Fertigungstechnologie wurden die einzelnen Bauteile maßgeschneidert und der Materialeinsatz auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus gibt es keine Verkleidungen oder Überformungen. Die auf das Wesentliche reduzierte Ästhetik wird von den einfachen Details der Konstruktion zusätzlich unterstützt.
Die Ästhetik des Bauwerks beruht wesentlich auf der Logik des Tragwerks, der Filigranität der Konstruktion und der Klarheit der Details – das Ergebnis integrierten Zusammenwirkens der Planer und ausführenden Firmen.