Manchmal geht es darum, innere Größe zu zeigen und sich kleiner zu machen, als man ist. Zum Beispiel, wenn zehn Geschosse und eine Bruttogeschossfläche von 10.000 m² in eine alt gewachsene Stadtumgebung passen sollen. Hier ein verzierter Backsteinaltbau mit Bogenfenstern und Türmchen, gegenüber ein im Verhältnis dazu übergroßes Baufenster. Für den richtigen Maßstab setzen A.D.E. architects auf Teilung und Vielfalt, sowohl in der Nutzung als auch in der Fassadengestaltung. Sie nehmen die städtebaulichen Proportionen auf, bilden ein Erdgeschoss mit Ladenzeile aus, setzen darauf drei Bürogeschosse und ergänzen in den Ebenen darüber und in den gestaffelten Dachgeschossen Wohnungen für verschiedene Zielgruppen. Die Gestaltung der Fassade ist für das Stadtbild entscheidend: Die Architekten teilen sie auch längs mit vertikalen Vor- und Rücksprüngen, Materialwechseln und einem Wechsel von geschlossenen zu transparenten Flächen. Das Gebäude gliedert sich so in schmalere Gebäudeteile auf. Diese lehnen sich in Proportion, Gestaltungsvielfalt und Fenstergröße teilweise an die Altstadt an und bilden dennoch eine moderne Architektur. Das neue Volumen schrumpft durch seine Vielfalt optisch auf einen dem Menschen vertrauten Maßstab.
Seit jeher waren Eckgebäude für die Orientierung und die Begrenzung eines Platzes von besonderer Bedeutung. Dem tragen die Architekten Rechnung, indem sie die Gebäudekante in den Obergeschossen wenige Meter hervorziehen und mit ALUCOBOND®-Verbundplatten vintage Patina Copper Mat verkleiden. Auch das ist eine Reminiszenz an das alte Brüssel mit seinen Türmen, Kuppeln und Statuen aus mittlerweile türkis verwittertem Metall. Aber im Gegensatz zu echten Metall verwittern die Platten nicht und werden so zu einer vertrauten Konstante im Stadtbild.