Der besondere Ort eines ehemaligen Friedhofareals mit seinen Bestandsgebäuden und Relikten und einer prägenden Nordbrandwand gaben die Rahmenbedingungen für dieses Projekt vor. Neues Wohnen und Arbeiten an einem Ort mit der Aura der Erinnerung – wie lässt sich Wohnraum hier gestalten?
Auf einem Teil des innerstädtischen Friedhofs St. Petri / St. Marien sind 25 kleine variable Wohnungen entstanden eng verbunden mit einem großzügigen Werkgarten.
Diese besondere Situation lässt die Möglichkeiten des Wohnen und Arbeitens in der Stadt neu denken. Entstanden ist ein Gebäude mir der Präzision eines Uhrwerks:
Viele kleine Maisonett-Appartements sind durch ein inneres Erschließungssystem verknüpft und stapeln sich neben- und übereinander an einer Nordbrandwand. Die Zwischenebene der Maisonettwohnungen ist eine Holzstapeldecke, die die Wohnungen entsprechend dem Raumbedarf in den verschiedenen Lebensphasen zu neuen Wohnformen konfigurieren lässt. Die Spindeltreppen in der Fassade verbinden die Appartements direkt mit einem eigenen Wohnraum im Grünen, einem Raum der anderen Art:
Ein Werkraum, ein Übungsraum, ein Rückzugsraum, ein Raum mit anderen Möglichkeiten als in einer herkömmlichen Wohnung denkbar...
Die Fragmente des Ortes bleiben erhalten: Notkapelle, Kapellenruine, Steinmetzgebäude, Relikte und Steine – die Aura vergangener Zeiten. Und dennoch ist hier etwas Neues entstanden, eingebettet zwischen gestern und morgen.
Fassade:
Die Faltung der Fassade, die die Besonderheit des ehemaligen Parkzugangs markiert, wurde durch die extrem dünne Konstruktion aus Trockenbauelementen mit Spezialdämmung und faltbaren Fensterelementen ermöglicht, die in einer Linie laufen. Mit dieser Fassadenkonstruktion erreichen sie sehr gute U-Werte und db-Werte bei einem extrem dünnen Wandaufbau. Die graugrüne Fliesen- und Alucobondverkleidung konnte direkt auf die Plattenkonstruktion aufgebracht werden.
Technik:
Das Gebäude wird mit einem BHKW versorgt und ist ein Energieeffizienzgebäude KfW 55.