Die Kostenreduktion ergibt sich, neben den geringsten Material- und Arbeitskosten der Außenwand, auch durch den generellen Trockenbau im Innenbereich mitsamt vereinfachten Installationen, den automatisiert vorgefertigten Baukasten-Systemelementen, der klein dimensionierten steckerfertigen Haustechnik und der Variabilität des Systems für Kundenwünsche, ohne Gewerkeüberschneidungen. Aber neue Systeme müssen erprobt werden - und als Planer und Entwickler freut man sich über aufgeschlossene Bauherren …
Die Bauherrin plante den Teil-Rückbau und Ersatzneubau einer ehemaligen Wassermühle als gehobenes Wohnobjekt mit großen Fenstern. Wir konnten Sie gewinnen, dieses Projekt als unser Musterhaus für die neue Bauweise zu realisieren.
Der Gebäudeabschnitt des ehemals technischen Teils der Mühle ist mit einer durchgehenden Brandwand abgetrennt, so dass der Abrissteil senkrecht abgesägt werden konnte ohne einen statischen Eingriff in den Bestand. Wegen mehrerer früherer Umbauten, aber vor allem wegen defekten Horizontalsperren mit massiver Schimmelbildung, war aus wirtschaftlichen Gründen der Neubau notwendig (jetzt oberhalb des Teichniveaus). Der Wasserspiegel des unmittelbar davor gelegenen Mühlteiches ist ca. 1,00 m oberhalb des EG des Bestand-Hauses. Die Teichmühle liegt im Außenbereich, somit durften nach Baugenehmigung nur die bereits bebauten Grundflächen überbaut und mit nur einer WE genutzt werden.
Der Ersatzneubau besitzt als architektonisches Highlight eine Einscheiben-Großverglasung von 3,20 m x 5,10 m über zwei Etagen vor einer Galerie. Die weiteren Südverglasungen sind geschoßhoch und bodentief und allesamt wärmebrückenfrei gehalten. Der offene Wohncharakter wird neben der offenen Wohnküche auch durch die Sicht-Achsen in EG und OG auf den Teich über schaltbare Haustürverglasung + rahmenlose Ganzglas-Pivot-Tür und die Galerie-Glasbrüstung erreicht. Schallschutz-Türen zu den anderen Räumen sichern die Privatsphäre. Die Küchenzone erhielt zusätzlich eine Wrasenschürze an der Decke, um Gerüche zurückzuhalten. Der Küchen- bzw. Esstisch ist von 1,10 m bis 3,60 m ausziehbar, bei normaler Bestuhlung. Das neue Bausystem ist nirgendwo ablesbar, aber durch den Trockenbau sind „Eingriffe“ möglich.