Der Leitsatz von Montessori, Erkenntnisse aus den Beziehungen der Dinge untereinander zu gewinnen, findet insofern Eingang in das Architekturkonzept des Hauses, als ganz bewusst unterschiedliche Raumformen und Raumgrößen spannungsvoll aneinandergereiht sind. Diese vermitteln den Sinnen unterschiedliche Raumerlebnisse, beispielsweise durch die Emporen der Gruppenräume, und sind durch einen Verbindungsgang miteinander verknüpft, der mehr als ein Flur ist. Tageslicht, Sitznischen in "Schaufenstern", Eingangsvorplätze zu den Gruppenräumen, unterschiedliche Raumbreiten und Belichtungssituationen bereichern diesen Erschließungsraum.
Im gesamten Kinderhaus wurde mit der Raumhöhe "gespielt". Es gibt neben den normalen auch ganz hohe und ganz niedrige Raumbereiche. Nach außen hin zeigt sich das durch die verschiedenen "Rucksäcke", die mal seitlich und mal oben draufgesetzt den eigentlich einfachen Gebäuderiegel bereichern und maßstäblich gliedern.
Es sind zwei Kindergartengruppen, eine Kinderkrippengruppe und ein Mehrzweckraum, der auch von der Waldkindergartengruppe genutzt wird, eingerichtet worden.
Sowohl innen als auch außen spielt das Material Holz eine dominierende Rolle bei der Oberflächengestaltung. Teilweise wurde es in Kombination mit markanten Farbtönen eingesetzt, teilweise wurde es silberfarben lasiert und nimmt damit die Farbe der Verwitterung vorweg. Obwohl die Farbgestaltung eine große Rolle spielt, wird das Bunte und Laute vermieden. Das Gebäude soll ein auch im gestalterischen Sinne nachhaltiges Haus für Kinder sein.