Museums- und Kulturforum Südwestfalen

Alter Markt 24-30, 59821 Arnsberg

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: bez + kock architekten


51.3969624 8.0649804 Alter Markt 24-30, 59821 Arnsberg
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2021 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Veranstaltungsbauten

Objektart

Museen

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Datum der Fertigstellung

09.2019

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
16.271 m³
Grundstücksgröße
3.533 m²
Grundstücksgröße
3.538 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
7.700.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundär
Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
89,9 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
47,8 kWh/(m²a)

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Das im denkmalgeschützten „Landsberger Hof“ untergebrachte Sauerland-Museum wurde zum Museums- und Kulturforum Südwestfalen erweitert. Zum einen galt es dabei, eine seit vielen Jahren leerstehende Gewerbebrache am Fuße des denkmalgeschützten Landsberger Hofes aus dem Stadtbild zu tilgen, zum anderen der sehr pittoresken, aber etwas aus dem Blick geratenen Altstadt Arnsbergs einen wirkungsvollen kulturellen Impuls zu verleihen. Dazu wurde in einem ersten Bauabschnitt der barocke, 1605 fertiggestellte Bestandsbau umfassend saniert und die dort untergebrachte Dauerausstellung neu konzipiert.
Zudem wurde ein Erweiterungsbau realisiert, der sich auf dem direkt angrenzenden, unter 45 Grad abfallenden Steilhang zwischen dem Landsberger Hof und der nahegelegenen Ruhrstraße befindet. Der skulpturale Neubau, dessen Erdgeschoss rund 20 Meter unter dem Eingangsniveau des repräsentativen Bestandsbaus liegt, versetzt nun das Museum in die Lage, auch hochkarätige Wechselausstellungen von überregionaler Strahlkraft durchführen zu können.
Auf Wunsch des Bauherrn musste der im Jahr 2012 prämierte Wettbewerbsentwurf, der eine unterirdische Verbindung von Alt- und Neubau vorsah, zunächst vollständig umgeplant werden. Der neu gestaltete Museumsbau treppt sich von Norden nach Süden in drei Etappen ab: Von der Ebene des ersten Untergeschosses des Altbaus bis hinunter zur Ruhrstraße, wo sich mit dem großen Ausstellungssaal die Hauptbaumasse des Museums befindet. Auf dem Weg nach unten durch den weiß gestalteten Treppenraum zur Ruhrstraße vergrößert sich das Volumen geschossweise von der oberen Ebene mit dem Ausstellungsauftakt über den darunterliegenden Multifunktionssaal bis zum großen Ausstellungssaal.
Der direkte Anschluss des Erweiterungsbaus erfolgt über einen brückenartigen Verbindungsbau, der an das erste Untergeschoss des Landsberger Hofs andockt und durch drei schräg eingeschnittene Fensteröffnungen in Richtung Brückenplatz diesen Übergang akzentuiert. Der Weg führt geradewegs auf ein raumhohes Panoramafenster, das aus 15 Metern Höhe einen beeindruckenden Blick auf die Stadt freigibt. Obwohl der Besucher kurz zuvor in den Keller des Altbaus hinabgestiegen ist, befindet er sich jetzt über der Stadt, die nun selbst zum Exponat wird. Über drei Etagen schraubt sich von hier aus der weiß gestaltete Treppenraum hinunter in Richtung Ruhrstraße und erschließt en passant die Ausstellungsräume.
Die historische Fußwegeverbindung Englische Promenade, die den Hang unterhalb des Landsberger Hofes quert und die Altstadt mit dem Ufer der Ruhr verbindet, konnte im Zuge der Baumaßnahme wiederhergestellt und deutlich aufgewertet werden. Dieser reizvolle Fußweg führt durch Kaisers Pförtchen - eine Öffnung in der Stadtmauer - hindurch hangabwärts. Er wird von einer Reihe von Skulpturen begleitet, unterquert die Verbindungsbrücke und öffnet sich zu einer öffentlichen Aussichtsterrasse auf dem Dach des Neubaus. Nach dem Überqueren der Ruhrstraße gelangt man zum Zielpunkt dieses Weges, den sogenannten Ruhrterrassen, die an dieser Stelle erstmalig das Ufer des Bachlaufes zugänglich machen.
Der markant gestaffelte Neubau dient auch als vermittelnder Stadtbaustein zwischen dem „Alten Markt“ im Westen und der deutlich tiefer gelegenen Ruhrstraße im Osten. Durch das Aufnehmen der beiden stadträumlichen Hauptrichtungen von Landsberger Hof und Ruhrstraße fügt sich der Neubau wie selbstverständlich in seine bauliche Nachbarschaft ein. Gleichzeitig wird die Dominanz des Landsberger Hofes als historisch bedeutsames Palais auf der Stadtmauer in der Silhouette der Arnsberger Altstadt bewahrt.
Die homogen mit Gauinger Travertin bekleideten Fassaden unterstreichen die skulpturale Anmutung des neuen Museums. Die Stärke des vorgemauerten Travertins, dessen Oberfläche gestockt wurde, beträgt 10 cm. Konstruktiv handelt es sich um ein Verblendschalenmauerwerk mit einer Kerndämmung aus Mineralwolle (18 cm) und einer ruhenden Luftschicht (2 cm). Es wurden Steinlängen von 20 bis 70 cm verbaut, an den Türen, Fenstern, Gebäudeecken und der Attika wurden Sondersteine verwendet. Durch seine gestockte Oberfläche entsteht ein Spiel von Licht und Schatten, das auf die charaktervolle Textur des Travertinmauerwerks fällt.
Das neue Museum wird durch eine auffallend geringe Anzahl exklusiver Materialien geprägt: Bei deren Auswahl und Verarbeitung waren die Wertigkeit und Handwerklichkeit äußerst wichtig. Neben der Fassade aus Gauinger Travertin wurde als Bodenbelag ein weißer Terrazzo gewählt, der das Licht in den offenen Treppenraum reflektiert. Großformatige Eichenholzdielen verleihen den Ausstellungsräumen eine moderne Rustikalität. Einzelne, plastisch eingeschnittene Fensteröffnungen schaffen einen spannungsreichen Bezug von innen nach außen.
 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Das für die Erweiterung vorgesehene Grundstück befindet sich auf einem extrem steil abfallenden Hang am Fuße der vom Landsberger Hof bekrönten Stadtsilhouette. Um die gewünschte Belebung der Arnsberger Altstadt zu erreichen, sollte der Erweiterungsbau jedoch keinen eigenen Zugang erhalten, sondern ausschließlich durch den Altbau hindurch erschlossen werden. Der Neubau zeigt sich deshalb quasi als Haus ohne eigenen Eingang, das direkt an den Landsberger Hof andockt.

VERBAUTE PRODUKTE

Leuchten
Optec

Fassaden
Gauinger Travertin

Leucos
Leuchten
Fairy

Holzdielen
Imperial Diele, Eiche Kaschmir Wild

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

bez + kock architekten

Königstraße 84

70173 Stuttgart

Tel. +49 711 2535 868-0


Bauherr

Hochsauerlandkreis

Steinstraße 27

59872 Meschede

Tel. +49 291 94-0


Bauleitung (LPH 8)

BBM Bodem Baumanagement

Schützenwall 26

48653 Coesfeld

Tel. +49 2541 8464 95-0


Fachplanung: Tragwerksplanung

wh-p GmbH Beratende Ingenieure

Curiestraße 2

70563 Stuttgart

Tel. 0711-97884-0

Fachplanung: Elektrotechnik

GBI Gackstatter Beratende Ingenieure GmbH

Bonner Straße 484-486

50968 Köln

Tel. +49 221 3593419-0


Fachplanung: Gebäudetechnik

Ingenieurbüro Henne & Walter

Siemensstr. 3

72766 Reutlingen

Tel. +49 7121 2685-0

Fachplanung: Bauphysik

Wolfgang Sorge GmbH Ing.-Büro für Bauphysik

Südwestpark 100

90449 Nürnberg

Tel. 0911/670470

Fachplanung

Dr. Ulrich Hermanns Ausstellung Medien Transfer GmbH

Marktallee 63

48165 Münster

Tel. +49 2501 9640355


Fachplanung: Landschaftsbau

Wiederkehr Landschaftsarchitekten

Steinengrabenstraße 14

72622 Nürtingen

Tel. +49 7022 9689980

WEITERE DOKUMENTE ZUM OBJEKT

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