- Teil eines ehemaligen Vier-Seiten-Hofes und nun Ferienhaus
- Sanierung mit Naturbaustoffen
- Langlebige, ganzheitliche, gesundheitliche, ökologische, natürliche Betrachtung
Das Objekt
Der Flusshof, einst erbaut um 1875, liegt direkt am Elbdeich mit Elberadweg. Das Bio-Ferienhaus, ein Backsteinhaus aus dem 19. Jahrhundert, steht in Räbel, Hansestadt Werben. Vom ehemaligen Vierseithof steht heute noch das Wohnhaus und ein Stallgebäude auf einem 1,6 ha großen Grund mit Garten, Wiesen und Obstbäumen.
Heute ist der Flusshof das Musterprojekt der Spreeplan Projekt UG, die sich auf gesundes Bauen und schonenden Umgang mit alten Häusern spezialisiert hat.
Die Bauaufgabe
Aufgrund seines schlechten Zustandes musste das Haus komplett entkernt und neu aufgebaut werden. Dabei sollten ausschließlich Naturbaustoffe zum Einsatz kommen: Lehmputz, Schilf als Putzträger, Holz und Stein als Fußbodenbeläge.
Der Entwurf
Das Backsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert wurde komplett entkernt und neu aufgebaut. Im Ferienhaus befinden sich heute 7 Schlafzimmer, ein Gemeinschaftsraum im Dach und eine Küche mit großzügigem Essbereich. Die Terrasse im Erdgeschoss lädt zum Verweilen ein und ist im Sommer durch die große Linde vor Überhitzung geschützt.
Die Materialien
Durch Verwendung natürlicher Baustoffe ist die Gebäudehülle nicht nur dicht, sondern auch atmungsaktiv. Besonders positiv sind die Einflüsse von Lehm auf das Wohnraumklima. Fast alle für den Ausbau verwendeten Baustoffe sind natürlicher Herkunft. Das gilt besonders für Lehm, Holz und Steine, welche fast ausschließlich aus regionalen Vorkommnissen im Umkreis von 100 km gewonnen und geliefert wurden.
Das ursprüngliche, doppelschalige Mauerwerk des Hauses wurde mit Perlite ausgeblasen und mit einer innenliegenden Wärmedämmung versehen, die sich aus Lehm und Schilfmatten zusammensetzt.
Energetische Betrachtung
Die Energiegewinnung erfolgt ausschließlich aus regenerativen Quellen, fossile Brennstoffe sind ausgeschlossen. Die energetische Versorgung sichern Ökostrom, Solarthermie, Pellets, Hackschnitzel und Stückgut.
In den Solarkollektoren auf dem ehemaligen Eberstall wird durch die Sonne eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt. Diese fließt zum Warmwasserspeicher der Heizungsanlage, erwärmt dort über einen Wärmetauscher das Brauchwasser und wird von einer temperaturgesteuerten Pumpe in die Kollektoren zurückgeleitet. Aus dem Speicher wird das heiße Wasser für die Flächenheizungen und den allgemeinen Warmwasserbedarf
entnommen. Bei Spitzenlasten springt zusätzlich ein Holzpelletbrenner ein.
Was war uns wichtig. Was ist unsere Philosophie.
Uns war es wichtig, den Charakter des Bestandsgebäudes zu erhalten. Bauteile, die keine ausreichende Lebensdauer mehr aufwiesen, wurden möglichst originalgetreu und mit traditionellen Techniken ersetzt. Die Naturbaustoffe verleihen dem Gebäude nicht nur ein angenehmes Raumklima, sondern bringen die Räume wieder zum Strahlen.