Der kürzlich eingeweihte Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen NCT am Universitätsklinikum Dresden bietet eine weltweit einmalige Verbindung von interdisziplinärer Krebsforschung und Krebstherapie unter einem Dach und etabliert den Standort Dresden national und international als Leuchtturm in der Onkologie.
Das NCT Dresden ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR). Mit dem Neubau ist ein wesentlicher und prominenter Baustein des Onkologischen Campus am Universitätsklinikum Dresden entstanden. Auf vier Etagen und über 3.000 Quadratmetern Nutzfläche werden nach vollständiger Inbetriebnahme 200 Wissenschaftler und forschende Ärzte arbeiten und die neuesten Ergebnisse der Krebsforschung unmittelbar und gezielt am Patienten anwenden und weiterentwickeln.
Herzstück des Neubaus ist der zentrale und weltweit einzigartige Forschungscluster in Form eines vierblättrigen Kleeblatts. Um einen zentralen Schaltraum herum gruppieren sich vier hochtechnisierte Säle mit Operations- und Bildgebungstechnik. Im „Operationssaal der Zukunft“ können Wissenschaftler und Mediziner mit digital vernetzten Instrumenten und Geräten wichtige Daten zur Entwicklung computer- und robotergestützter Assistenzsysteme für die Krebschirurgie gewinnen. Zwei weitere Säle mit MRT bzw. PET-CT-Großgeräten und ein Simulationssaal ergänzen das Cluster. Zudem sind in unmittelbarer räumlicher Nähe zwei Strahlentherapie-Einheiten entstanden - der erste hochpräzise Linearbeschleuniger ist bereits in Betrieb, für den zweiten steht die bauliche Hülle bereit.
Die vier einzelnen Blätter des Kleeblattes bilden allerdings nicht nur den einprägsamen Grundriss des Forschungsclusters ab, sondern simulieren gleichzeitig den Vierklang der Forschungs- und Therapieinhalte. Vier Klinikdirektoren sind hier die „Hausherren“ und arbeiten interdisziplinär mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten – Onkologische Chirurgie, Strahlentherapie, Medikamentöse Therapie und Molekularmedizin - zusammen unter einem Dach. In „Tumorboards“ werden gemeinsam Befunde besprochen und personalisierte Therapien entwickelt.
Die medikamentösen Therapien erhalten ambulante Patienten in der onkologischen Tagesklinik im ersten Obergeschoss - einem weiteren wesentlichen Bestandteil des Hauses. Hinzu kommen modernste Laboratorien und Bereiche für Patientenstudien.
Interdisziplinäres Arbeiten heißt auch Kommunikation. Diese Anforderung ist zu einer tragenden Säule für die Architektur des Hauses geworden. Verschiedene Aufenthaltsbereiche bieten Raum für unkonventionellen Austausch zwischen Wissenschaftlern und Medizinern – so die zweigeschossige Halle, die großzügige Dachterrasse oder die an den Eingangsbereich anschließende Cafeteria. Gleichzeitig sind diese Flächen Angebote für ein entspanntes Warten für Besucher und Angehörige.
Um den unterschiedlichen Nutzern, Inhalten und damit auch Wegeführungen gerecht zu werden, wurde das Kleeblattmotiv als Gestaltungselement weiterentwickelt und dient in unterschiedlicher Farbigkeit auch als Orientierungshilfe im Haus. Das grüne Muster dominiert im Forschungscluster und in der Strahlentherapie, Gelb führt in die Patientenebene mit der Tagesklinik. Petrolfarben sind die Laborbereiche und Räumlichkeiten für die Forscher und Wissenschaftler. Nicht nur im Innenraum, auch für Gestaltung der Metallfassade stand das Kleeblatt Pate und trägt zu einer identitätsstiftenden Außenwirkung des NCT bei: Als ein positiver, hoffnungsvoller Ort für Krebspatienten und ihre Angehörigen und als ein Magnet für Spitzenforscher aus aller Welt.