Natürlich leben - Ein Holzbau im Herzen der Metropole

Rheinstrasse 14, 80803 München

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: zillerplus Architekten und Stadtplaner


48.1675161 11.5816676 Rheinstrasse 14, 80803 München
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2016 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Mehrfamilienhäuser

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

06.2015

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
3.761 m³
Wohnfläche
983 m²
Grundstücksgröße
1.250 m²

Verwendete Heizenergie

Primär
Fernwärme
Sekundär
Solarthermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
12,8 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
21,5 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
4,00 kWh/(m²a)

Energiestandard

Passivhaus

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung
40 %
Warmwasser
49 %
Lüftung
11 %

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Innovationen sind nicht immer dort zu finden, wo sie zu erwarten wären. Manchmal sind sie bereits mitten unter uns, im täglichen Leben, angekommen. Genauer: im Innenhof der Rheinstraße 14 ist in nur acht Monaten Bauzeit ein Stück Zukunft entstanden, das Wohnen von morgen. Das erste innerstädtische Passivholzhaus Deutschlands – eine Innovation mit Emotion. Holz als Werkstoff kommt mit diesem Projekt der GBW Gruppe zurück in die Stadt – einer der ursprünglichsten Baustoffe findet in einer deutschen Metropole wieder spektakuläre Verwendung. Hinter dieser Innovationsbereitschaft steht ein durchdachtes Konzept: Schon in der Planungsphase waren sich Bauherr und Architekt einig, dass nur die Verwendung von heimischen Hölzern in Frage kommt und eine Solarthermieanlage auf dem Dach des Hauses das ökologische Konzept abrunden soll.

Urban Leben
Betritt man den Innenhof durch das Metalltor und geht vorbei an der Außenanlage mit den Hochbeeten, dem Kinderspielbereich und den Stellplätzen für Fahrräder, dominiert ein Gefühl ganz besonders: endlich angekommen zu sein. Holz ist als Baustoff ausgesprochen vielseitig, flexibel und robust und es begleitet den Menschen seit jeher. So schafft Holz ein tiefes Wohlbefinden, eine im innerstädtischen Planungsbetrieb oft vernachlässigte emotionale Verbindung. Der Mensch will leben, nicht nur wohnen. Und so ist die Wärme, die das Objekt mit den zehn Wohneinheiten ausstrahlt, allgegenwärtig. Bodentiefe Fenster, zwei Dachterrassen und unbehandeltes Nadelholz harmonieren mit dem Innenhof, als hätte das Gebäude hier schon immer gestanden. Auffällig ist: Die Wohnräume sind konsequent nach Süden orientiert und größtenteils mit Fenstern übereck versehen. So werden die Räume von Tageslicht durchflutet und eine passive Wärmegewinnung im Winter ist garantiert. Der Neubau ist eine klassische Nachverdichtung in einer Münchner Hofsituation, dessen Basis die Tiefgarage ist, die unter dem Hof errichtet wurde. Daneben entstehen auch gemeinschaftlich nutzbare Aufenthaltsbereiche mit Hochbeeten („urban gardening“), Kinderspielbereiche und die Abstellplätze für Fahrräder im Hof. Die entstehenden Außenbereiche und Dachterrassen beleben den Hof und mit Ihren Durchblicken und geben den neuen und ruhigen Wohnungen im Hof eine besondere Qualität. Die in der Höhe der oberen Geschoße kleiner werdende BGF bringt die Chance, verschiedenartige Wohnungstypen und – Größen bis hin zu einer Maisonette-Wohnung entstehen zu lassen.

Barrierefrei
Drei der zehn Wohnungen sind gemäß der BayBO Art. 48 Absatz (1) Barrierefrei ausgebildet. Durch einen ebenerdig erreichbaren rollstuhlgerechten Aufzug sind alle Wohnungen und die TG barrierefrei erreichbar. Die Schwellen von der Tiefgarage und von den Freianlagen in das Gebäude sind auf 1,5 cm begrenzt.

Energiekonzept
Der Neubau in der Mainzer Straße ist ein vom „Passivhaus Institut“ zertifiziertes Passivhaus.
Eine gut wärmedämmende Hülle stellt den sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz sicher. Große Fensterflächen auf der Südseite garantieren passive Wärmegewinne in der Übergangszeit und im Winter. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für gute Luft bei möglichst wenig Wärmeverlust. Die Wohnräume, Bäder und Küchen werden mittels Fußbodenheizung beheizt, die Bäder erhalten zusätzlich einen Handtuchheizkörper. Die Heizungsunterstation im Neubau wird durch eine Nahwärmeleitung von der Wärmezentrale im Bestandsgebäude in der Mainzer Straße versorgt. Auf dem Flachdach des Anbaus am Bestandsgebäude wird eine 15-Quadratmeter-Solarthermieanlage zur Unterstützung der Brauchwarmwasserbereitung installiert.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Der Werkstoff Holz
Die Vorteile des Werkstoffs Holz sind insbesondere im direkten Vergleich mit der klassischen Massivbauweise auffällig. Hölzer aus der Umgebung haben kurze Lieferwege, dämmen von Natur aus und können bei Bedarf leicht ersetzt und wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Die Holzelemente werden von erfahrenen Zimmerern in Werkshallen vormontiert, mit Elektrik versehen, Türen und Fenster passgenau eingesetzt. Die so vormontierten Teile werden angeliefert und auf der Baustelle zusammengesetzt, ein Anstrich ist nicht nötig. Auch kein Mauern, kein Zementanrühren und keine Baustoffe, die erst im komplizierten Materialmix ihren Zweck erfüllen und später wieder mit viel Aufwand voneinander getrennt werden müssen. Eine weitere massive Einsparung ist bei der Wärmeenergie auszumachen. Bei allen anderen Baustoffen benötigt man viel Hitze, um sie herzustellen. Holz kommt ohne diesen Energieaufwand aus, die Bauzeit verkürzt sich erheblich. Die Belastung für die Anwohner sinkt rapide und das hohe Maß an Passgenauigkeit garantiert einen reibungslosen Aufbau.
Wer das Haus betritt, dem entgeht nicht, dass das Treppenhaus aus Beton besteht – ein Zugeständnis an die Verwindungssteifigkeit. Doch die Grundsubstanz, auch die tragenden Wände, ist aus Fichte und bei der Verkleidung entschied man sich für Tanne aus bayerischen und Tiroler Wäldern. Dieses traditionelle Holz ist in den Innenräumen gut an der Decke zu erkennen. Von dort aus verteilt es seine beruhigende Wirkung in alle Räume.


Im Vergleich: Holz- und Massivbau
Holz besitzt bei gleicher Wandstärke einen höheren Dämmwert und unterstützt so die Passivbauweise. Insgesamt wurden im Innenhof in der Rheinstraße 360 Kubikmeter Holz verwendet (das gleiche Gebäude in Massivbau würde 1.565 Tonnen Stahlbeton und Mauerwerk enthalten). Bis zu ihrer Fällung haben diese Bäume der Atmosphäre 264 Tonnen CO2 entzogen – es ist also nicht nur ein emotionales, sondern auch ein ökologisches Projekt.

VERBAUTE PRODUKTE

Windsperre
Ampatex DB90

Absturzsicherung, Geländer


Dämmung

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

zillerplus Architekten und Stadtplaner

Klenzestrasse 38

80469 München

Tel. 089 4111851-00

Bauherr

GBW Gruppe, vertreten durch GBW Management GmbH

Dom-Pedro-Straße 19

80637 München


Fachplanung: Tragwerksplanung

Planungsgesellschaft Dittrich mbH

Leonrodstr. 68

80636 München

Tel. +49 89 1301180

Fachplanung

eza! energie- & umweltzentrum allgäu gemeinnützige GmbH

burgstr. 26

87435 kempten


Fachplanung: Gebäudetechnik

Ingnieurbüro Konrad Huber

Kistlerhofstr. 170

81379 München

Tel. +49 8762 724170

Fachplanung: Bauphysik

Müller-BBM GmbH

Robert-Koch-Str. 11

82152 Planegg

Tel. +49 89 856020

Fachplanung: Brandschutz

Bauart Konstruktions GmbH & Co. KG

Destouchesstraße 65

80796 München


Bauleistung: Hochbau

Anton Ambros GmbH Zimmerei, Schreinerei

Hauptstr. 5

87659 Hopferau

Tel. 08364/1675

Diese Seite anderen empfehlen
       


DAS HEINZE-NETZWERK

 

IHRE PRODUKTINFORMATIONEN IM HEINZE-NETZWERK

10 Millionen Besucher pro Jahr

37 Millionen Seitenabrufe pro Jahr

5 Millionen Downloads pro Jahr

120.000 Kontaktanfragen proJahr



© ais-online.de 2025 - Objektreferenz - Natürlich leben - Ein Holzbau im Herzen der Metropole CO2 neutrale Website
427657140
12644539