Aufgrund der Nähe zum Kurfürstlichen Schloss und seiner direkten Sichtbarkeit vom Schlossplatz als auch vom Schlossgarten aus, wird das neue Nebengebäude immer als Teil des Ganzen wahrgenommen. Um dem Rechnung zu tragen und um die Ensemblewirkung nicht zu beeinträchtigen, sondern zu stärken, wird eine gemeinsame, architektonische Sprache gewählt. Dies betrifft insbesondere Materialität, Dachform, Dachneigung und Dachüberstände und eine maßvolle, reduzierte Fassadengestaltung. Es geht also weniger ums "neu" bauen, als um das Weiterbauen. Das Gebäude fußt mit der südlichen Außenwand genau auf der Bestandsmauer und führt sie weiter. So bleibt die bestehende, historische Ordnung und Trennung von Schlossplatz und Schlossgarten erhalten.
TYPOLOGIE NEBEN- UND WIRTSCHAFTSGEBÄUDE
Entsprechend seiner Aufgabe wird das zu errichtende Gebäude als ein der Schlossanlage zugehöriger und dienender Bau - als ein sich unterordnendes Wirtschaftsgebäude gestaltet.
KONSTRUKTION UND MATERIALITÄT
Entsprechend der gemeinsamen Sprache der Schlossanlage werden die Außenwände in verputztem Mauerwerk errichtet, geschützte Innenwände und Dach als Holzkonstruktion. Diese Bauart ist langlebig, in der Gesamtbetrachtung einfach und günstig im Unterhalt - sie altert in der gleichen Weise, wie die des Schlosses. Die gewählte Materialität der weiß verputzen Oberflächen trägt dabei entscheidend zur Stärkung des Ensemblebilds bei. Handwerkliche Holzschalung für die zusammengefassten Tür- und Torbereiche unterstreichen die Erscheinung des Neben- und Wirtschaftsgebäudes. Dach als bewährte Pfettendachkonstruktion. Die Überreste der historischen Schlossmauer, die unter dem Gebäude liegen, werden durch einen Glasboden im Eingangsbereich integriert und sichtbar gemacht.