In der Formfindungsphase für 3 Klassenräume und eine kleine Bibliothek erschienen zahlreiche Entwürfe zu unkonventionellen Gebäudetypologien, welche neben dem flachen Satteldach-Bestand zunächst wie unpassende Fremdkörper wirkten.
Auf der anderen Seite bot die glücklicherweise extrem großzügig angelegte Projektvorbereitungszeit viel Raum um die unbegrenzten baulichen Möglichkeiten Nepals intensiv zu studieren:
Die einmalige Topographie des Landes (0-8800m) bringt viele verschiedene Klima-, Vegetations- und Rohstoffregionen mit sich. Diese natürliche und Nepals immer schon kulturelle Vielfalt sind der Grund für die vielseitige und schillernde lokale Baukunst.
Mit Industrieprodukten aus Nepals fleißigen Nachbarländern Indien und China ließe sich Architektur in Nepal sogar leicht noch abwechslungsreicher umsetzen.
Nepals noch relativ unweitsichtiger Umgang mit Müll und nicht zu letzt das verheerende Jahrhundert-Erdbeben eröffnen dem Kreativen zudem unendlich viele Möglichkeiten zu Wiederverwertung und Umnutzung.
Im Laufe der zunehmenden Erkenntnisse über Nepals paradiesische baulichen Vorraussetzungen entstand die Idee das bestehende Satteldach-Schulgebäude gleichförmig zu verlängern und jedem der gewünschten Erweiterungsräume ein inhaltlich (materialtechnisch) ganz individuelles Stück "heraus zu schneiden".
Die somit vollkommen unterschiedlich gestalteten "Klassenraum-Häuser" sollten individuell von jeweils einem jungen Architekten geplant, vorbereitet und umgesetzt werden.
Es entstanden ein Ziegel-Haus, ein Lehm-Haus, ein Naturstein-Haus und ein Bibliotheks-Haus aus (700) recycelten "Erdbeeben-Fenstern".