In Frage kam letztendlich nur der Raum zwischen den Gebäuden. Aufwändige Gebäudeunterfangungen und komplizierte Verbauarbeiten waren die Folge. Die Abmessungen des Bauwerks ergeben sich zwangsläufig aus der zwischen dem Verbau maximal verbleibenden Breite, der Begrenzung durch einen unterirdischen Leitungskanal auf der Westseite und der Topografie des fallenden Geländes auf der Nordostseite.
Das Absenken des Neubaus um 6 Meter unter Gelände macht aus einer vermeintlichen Not eine strahlende Tugend. Das beachtliche Bauvolumen des Entwurfs tritt über Grund nur in Form eines transparenten Eingangsbauwerks und einer Reihe von bodenbündigen Lichtbändern in Erscheinung. Die effiziente Nutzung von Tageslicht wird zum zentralen Thema des Entwurfs.
In punkto Nachhaltigkeit gestaltet sich der Neubau als Minimalenergiehaus. Der geringe Fassadenanteil gegen Außenluft und eine konstante Erdtemperatur an den Außenwänden reduzieren Wärmeverluste und minimieren den Wärmebedarf. Zusätzlich garantieren sie ein angenehmes Raumklima. Die positive Energiebilanz wird durch die effiziente Nutzung von Tageslicht unterstützt.
Architektonisch übernimmt der Neubau die klare Formensprache des Dillmann-Gymnasiums und orientiert sich am bestehenden Konstruktionsraster des Altbaus. Dadurch entsteht eine formale Anbindung, die den Neubau als Ergänzung des Gebäudeensembles auch konstruktiv legitimiert. Das Spiel mit den klaren Formen der Prismen präsentiert sich im Innenraum des Neubaus in gestalterischer Eigenständigkeit und präziser Ausführung.
Die Aula erlaubt eine Vielzahl von Nutzungen. Festveranstaltungen, Orchester- und Theateraufführungen finden hier ebenso Platz wie Workshops und Ganztagesbetreuung mit Mittagstisch. In dem geplanten ?Open-Space?-Konzept übernehmen flexible Raumteiler die Zonierung der Aktivitäten. Kurzerhand können die Raumteiler abgebaut und eine Konzertbestuhlung mit bis zu 300 Plätzen aufgebaut werden. Bei Bedarf kann der Aktionsraum bis in das Foyer erweitert werden.
Modernste Multimedia-Technik garantiert Veranstaltungen auf hohem Niveau. Bei Bedarf kann eine Teleskopbühne in variablen Abmessungen bis auf einen Meter Höhe angehoben werden. Zusätzlich verfügt die Aula über eine Verdunkelungsanlage. Alle Systemkomponenten können unabhängig voneinander über ein elektrisches Bussystem einfach und benutzerfreundlich gesteuert werden.
Bei Nacht entsteht zwischen den Schulgebäuden eine stimmungsvolle Kulisse. Lichtzeichen, mal als Linie und mal als Lampion, signalisieren reges Treiben tief im Verborgenen und auf einem ganz neuen Niveau.