Für den klima- und ressourcenschonenden Kita-Anbau in Vallendar wurden bereits im Wettbewerb die Grundlagen gelegt. Die Aufgabe lautete, den städtischen Kindergarten um ca. 500 Quadratmeter mit zwei Gruppen und Nebenräumen zu ergänzen. Der Anbau wurde auf einem schmalen Areal zwischen dem Altbau und der Straße, das bisher als begrünte Abstandsfläche diente, errichtet. Die kleine minderwertig genutzte Grundstücksfläche konnte Ressourcen schonend genutzt werden mit einem kompakten, dreigeschossigen Bau, der in Holzbauweise realisiert wurde.
Aktuelle Studien zeigen, dass allein die Bauindustrie für 40 Prozent unserer Abfallproduktion, 40 Prozent des Primärenergie-Ressourcenverbrauchs sowie 40 Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich ist. Deshalb wurde das Gebäude in Holzbauweise errichtet und mit Klinkerriemchen verblendet.
Das ökologische Konzept beinhaltet neben der Nutzung regenerativer Energien (Photovoltaikanlage auf dem Flachdach) den Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Verwendung schadstoffarmer Baustoffe. Der Holzbau bot beste Voraussetzungen, um nachhaltig und Ressourcen schonend zu bauen. Eingebaut wurde Holz aus der Region, das durch Forstschäden eingeschlagen werden musste. Dieses sogenannte Kalamitätsholz besitzt konstruktiv die gleiche Qualität wie herkömmliches Schnittholz und ließ sich ohne Einschränkungen im nicht sichtbaren Bereich verbauen. Verblendet wurde der Holzbau mit Klinkerriemchen.
Die Holzskelettbauweise erlaubt flexible Grundrisse, die eine gute Umnutzungsmöglichkeit bieten. Die linear strukturierte Raumfolge mit zwei Gruppenräumen öffnet sich mit großen Fenstern nach außen. Die tageslichtdurchfluteten Räume bieten den Kindern und dem Personal eine angenehme Lern-, Spiel- und Arbeits-Atmosphäre.
Sowohl Anbau als auch Bestandsgebäude können unabhängig voneinander durch eigene Eingänge betreten werden. Intern sind sie durch einen alten Überseecontainer miteinander verbunden. Die Verwendung gebrauchter „Bauteile“ ist Bestandteil der Ressourcen schonenden Planung. Das Potential von solchen gebrauchten Elementen kann die Architektur funktional und gestalterisch signifikant bereichern.